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A Békés megyei múzeumi kutatások eredményeiből (A Békés Megyei Múzeumok Közleményei)11. (1988.)

Tartalom

  • G. Szénászky Júlia :
    A korai szakálháti kultúra Battyonyán5-29 [12.25 MB - PDF]EPA-01577-00011-0010

    Funde aus der frühen Szakálhát-Kultur von Battonya

    In den vergangenen Jahren haben wir an verschiedenen Fundstellen der Szakálhát-Kultur mehr oder weniger große Grabungen durchgeführt. Neben Beobachtungen zur siedlungsstrukturellen. und Beobachtungen zum Lebensstil, ist es uns gelungen, bedeutendes archäologisches Fundmaterial zu sammeln, unter dem das von der Battonya-Parázs Tanya stammende von besonderer Bedeutung ist. In dieser Studie stellen wir die aus der frühen Szakálhát-Kultur hervorgekommenen Objekte (13. 26. Grube, 5. und 9. Haus), sowie das in diesen gefundene Fundmaterial, sowie dessen Zusammenhänge vor.

    Mit dem Ende der Körös-Starcevo-Kultur treten parallel neue Kulturen auf, die durch ihre schwarzen, polierten Waren charakterisiert werden können. (Vinca A., Dudesti I., Karanovo III., Zlatarski, Paradimi, Dimini I.—Tsangli-, Protokakanj-Kakanj, Danilo L, früheste LBK.).

    In diesem Zeitraum entwickelte sich auch die ALK (Szatmár II.) im mittleren Theißraum. Zu dieser Zeit lebte im Körös-Tal noch die späte Körös-Kultur, welche wir mangels einer besseren Bezeichnung als Protovinca rechnen. Diese ist nicht Vorläufer der Vinca-Kultur, sondern die Gemeinsamkeit deren frühe Auswirkungen widerspiegelnden Elemente. (In dieser Frage teilen wir die Ansichten von Gh. Lazarovici, N. Kalicz und P. Raczky). Im von uns untersuchten Gebiet, nördlich des Bánát, im südöstlichen Winkel des Alföld bedeutete nicht die Erscheinung der frühen Vinca-Kultur das sich herausbildende mittlere Neolithikum, obzwar deren Auswirkung zweifellos aufweisbar ist. Hier folgt auf die weiterlebenden Volksgruppen der Körös- und Starcevo-Kultur erst später eine neue Kultur im Gebiet zwischen Maros und Temes, welche auf Wirkung der Vinca-Kultur zustande kam, und durch viele Stränge mit dieser verbunden ist (die vom Maros südlich liegenden Gebiete sehen wir auf den meisten Verbreitungskarten als Vinca-Gebiete), und diese besetzt Schritt für Schritt nach Norden wandernd die Gebiete der einstingen Körös-Kultur, später auch einen Großteil der Gebiete der ALK.

    Im Verlaufe der in den letzten Jahren im rumänischen Bánát durchgeführten intensiven Forschungen zwischen dem Temes und Maros, nach Osten weiterhin bis hin zu den Gebirgsausläufern, entfaltete sich eine archäologische Einheit, welche mit den Funden von Battonya in vielen Fällen Übereinstimmung zeigt. Gh- Lazarovici faßt dieses unter dem Namen Bucovat-Gruppe zusammen. Unsere Ausgrabungen, welche wir am Nordrand des oben erwähnten Gebietes durchführten, brachten fast ausschließlich gänzlich übereinstimmende Funde ans Tageslicht. In Battonya ist sozusagen alles auffindbar, was durch Gh. Lazarovici von den Funden der Bucovat-Gruppe vorgestellt wurde, der auf dieser Grundlage zu der Schlußfolgerung kommt, daß „ohne eine sehr genaute Analyse können die beiden Gruppen nicht unterschieden werden.".

    Wit können das Weiterleben mehrerer neolithischen Formen entdecken. (Topf mit zylindrischem Hals, Kelch mit Fußring, niedriger Rohrfuß, Ausgießer Schnabel, Spirale), von denen ein Teil aus der Epoche nach dem Auftreten der Vinca-Kultur stammt. Gleichfalls finden wir aber auch Parallelen mit der Vinca-Kultur (schwarze, polierte Ware, Doppelkegel-Gefäß, Rohrfuß, Linsenreihe unter dem Rand, Stichelung). Die Wirkung der Vinca-Kultur ist demnach zweifach; teilweise mit Überleitung, über die die Wirkung der Vinca-Kultur widerspiegelneden frühen neolithischen Kulturen, andererseits durch den unmittelbaren Kontakt, sind doch beide Kulturen benachbart. Der unmittelbare Kontakt wird mit der Entfernung vom Stammgebiet der Vinca-Kultur schwächer. Eigene Errungenschaft der Szakálhát-Kultur ist der Wechsel der durch pastos Bemalung betonten, eingekratzten Bänder, die zweihenkelige Kugelkörper-Flasche mit zylindrischem Hals, sowie weiterhin die Gesichtsgefäße.

    Im Vergleich all dieser mit den Angaben von Battonya С—14 (4420—4225 vor unserer Zeitrechnung) halten wir die Erscheinung der Szakálhát-Kultur am Ende der Vinca А nach der im Zeitraum der Vinca A weiterlebenden, Eigenschaften der Vinca-Kultur aufweisenden sogenannten Protovinca-Völkerschaft für wahrscheinlich. Diese können wir mit der Agia Sophia-Phase der Dimini-Kultur parallelisieren, als dort die herausgedrückten Knoten, die eingekratzten Verzierungen und die pastos Bemalung auftreten. Diese Szakálhát-Kultur ist gleichaltrig mit dem Ende der AVK (Importe der Szakálhát-Kultur im mittleren Theißgebiet: Bahnstation von Tiszaug, Alattyán-Kiskert, AÉ 1985 [112] 52—.), so bremst diese mit größter Bestimmtheit sogar deren Verbreitung nach Süden, wurde doch südlich des Körös-Tals bisher noch keine AVK-Siedlung gefunden, und das Volk der AVK eroberte niemals das Maros-Tal. Ihre Importe sind jedoch auch tief in den Vinca-Gebieten auffindbar (Banjica, Fratelia), jedoch können wir gegenüber der AVK eine bedeutende Süd-Nord Bewegung beobachten, und im Zeitabschnitt der Vinca-B ist die Szakálhát-Kultur bereits im gesamten Gebiet der AVK verbreitet.

    In Bezug auf ihren Ursprung, ähnlich der LBK, wegen der Übereinstimmungen, die gegen Ende der Körös-Starcevo-Kultur aufweisbar sind, entwickelte sich die Szakálhát-Kultur bereits im frühen Abschnitt der Vinca-Kultur, unter deren Wirkung, im Grenzgebiet des Balkans und der mitteleuropäischen Region.

  • Sterbetz István :
    A vadlúdvonulás ökológiai adottságai Békés megyében31-56 [9.84 MB - PDF]EPA-01577-00011-0020

    Die ökologischen Gegebenheiten für die Wanderung der Wildgänse im Komitat Békés

    Das Komitat Békés war in der Vergangenheit wegen seiner glücklichen tiergeographischen Situation Schauplatz einer stark traditionellen, massenhaften Wanderung von Wildgänsen. Diese Traditionen blieben auch nach der Kulmination und auch seitdem laufend anhaltenden Bodengestaltung erhalten, als großen Wildgänsemassen Platz bietende Sammelplätze in der Umgebung von Biharugra (46° 58'—29° 36'), Kardoskút (46°- 25'—20° 38'), Szabadkígyós (46° 36'—21° 06'), Békéssámson (46° 25'—20° 38') und Csabacsűd (46° 52'—20° 34') entstanden. Unter diesen sind gegenwärtig nach den Kriterien der Ramsari-Konvention die von Biharugra und Kardoskút von kontineller Bedeutung. Kardoskút ist auch in der „Liste" der Konvention enthalten.

    Diese Arbeit wertet die ökologischen Umstände der zwei letztgenannten Sammelplätze aus. Die Tabellen 1—2 weisen die druchschnittlichen bzw. größten Wildgänsequantitäten aus dem Zeitraum zwischen 1972 und 1981 in Biharugra aus, die Tabellen 3—4 desgleichen von Kardoskút, sowie die Arten: A. anser, A. fabalis, A. albifrons, uns A. erythro-pus, in dieser Reihenfolge. Die Tabellen 5—13 detailieren die Ergebnisse der Untersuchungen des Mageninhalts der aus dem Komitat Békés stammenden Wildgänse. Die 14. Tabelle macht mit den in Biharugra und Kardoskút täglich in der Zeit von Oktober bis März aufgenommenen Futtergruppen, sowie deren Megakalorien-Werten bekannt. Die 15. Tabelle befaßt sich mit der Entwicklung der Exkrete. Der Verfasser betrachtet die Schädigung der Landwirtschaft durch die Wildgänse als nur gelegentlich und abwendbar. Wegen der sich steigernden Eutrophisation lassen die sich ansammelnden Exkrete der Wildgänse im Gebiet des Mergelteiches des Reservats von Kardoskút aus Naturschutzhinsicht sorgenerregende Gedanken aufkommen.

  • Domokos Tamás :

    Schalenmorphologische Untersuchung der in der Umgebung von Békéscsaba gesammelten Chondrula tridens (O. F. MÜLLER) (Gastropoda, Stylommatophora, Enidae)

    Diese Arbeit befaßt sich mit der schalenmorphologischen Untersuchung der Art der Chondrula tridens. Dabei werden die einzelnen Muster mit statistischen Methoden verglichen. Es wird festgestellt, daß innerhalb einer kleineren Region keine bedeutenden Unterschiede bei den in den verschiedenen Biotopen zu findenden Populationen zwischen ihren statistischen Charakteristiken auftraten.

  • Csobai Lászlóné :

    Ein handgeschriebenes Soldatenbuch in rumänischer Sprache

    In Ungarn waren in den Jahren vor 1918 auf dem Gebiet der Österreichischen Monarchie die handgeschriebenen Soldatenbücher in der Zeit Franz Josephs nicht nur bei den ungarischen, sondern auch bei den Soldaten anderer Nationalitäten sehr verbreitet.

    Die Studie befaßt sich mit der Aufarbeitung eines handgeschriebenen Soldatenbücher » in rumänischer Sprache. Die Studie skizziert den Familiären-gesellschaftlichen Hintergrund, analysiert detaliert die Texte des Soldatenbuches, dessen Inhalt, Stil, die Sprache.

    In der Analyse der im Soldatenbuch befindlichen Texte selbständiger Struktur können aus inhaltlicher Sich und ihrer Form mach sechs Texteinheiten unterschieden werden: kirchlich-liturgische, kirchliche Gesänge, Gebete; Krankenhaus-Tagebuch (autobiographisch); Taschenwörterbuch; patriotische Lieder und Gedichte; Trinksprüche.

    Die Studie befaßt sich detailierter nur mit der Analyse des Krankenhaus-Tagebuches und dessen Textes, der den Titel "Meine Fährnisse als Soldat im auropäischen Krieg von 1915" trägt, publiziert den Text vollständig im Original, sowie in einer ungarischen Übersetzung.

    Es ist zugleich lehrreich und interessant, daß innerhalb eines Werkes sich das Traditionelle mit dem Neuen verbindet, auf welches die Volksdichtung einwirkte, die derzeitige rumänische völkische Literatur, aber gleichzeitig leuchtet darin auch die Persönlichkeit auf.

    Das handgeschriebene Soldatenbuch in rumänischer Sprache ist ein seltenes, wertvolles Werk des Geistes.

  • Hentz Lajos :

    Aufzeichnungen und Zeichnungen eines Kürschners aus Mezőberény (1833—1834)

    Die Handwerksindustrie des im 18. Jahrhundert neubesiedelten Komitats Békés entwik-kelte sich nur langsam, aber im 19. Jahrhundert spielten einige Industriezweige — vor allem die Kleidungsindustrie — bereits eine laufend größere Rolle in der Versorgung der Bevölkerung der Marktstädte und Dörfer. In diese Zeit fällt auch der Aufschwung des Kürschnerhandwerks in Mezőberény. Gegen Mitte des Jahrhunderts arbeiteten bereits über 40 Meister in diesem Industriezweig in der Siedlung marktstädtischen Charakters.

    Die Vergangenheit des Handwerks und die alten Kürschnererzeugnisse gelangen in unseren Tagen immer mehr in den Mittelpunkt des Interesses. Die Erforschung der Traditiomen dieses Handwerks sind nicht nur von trachtengeschichtlichem Gesichtspunkt her bedeutend, sondern auch darum, weil eine der Quellen der alten Kürschnerornamentik das Komitat Békés ist — und hiermit Mezőberény — und dessen neuauflebender völkischer Stickkultur.

    Um die Großartige Vergangenheit der Handwerkstraditionen kennenzulernen, müssen wir oft hundert, hundertfünfzig Jahre zurückblicken, und da aus dieser fern zurückliegenden Zeit kaum gegenständliche Erinnerungsstücke überblieben sind, sind die Kürschnerbücher der einstigen Meister von umso größerer Bedeutung, die eine Reihe von sich auf das Handwerk beziehenden Aufzeichnungen und Zeichnungen enthalten.

    In den jüngst vergangenen Jahren wurde so das Kürschnerbuch des Kürschners András Kovács aus Mezőberény gefunden, dessen Aufzeichnungen und Zeichnungen aus den Jahren 1833 bis 1834 stammen.

    Sein Kürschnerbuch enthält ein reiches Material: So lernen wir daraus die sich dem Arbeitsprozeß anpassende Vierteilung des Jahres kennen, die Ordnung der vierteljährlich abgehaltenen Versammlungen der Meistergesellen, die Namen der Kunden aus Mezőberény, und bekommen ein skizzenhaftes Bild von den Verzierungsmethoden der Kürschnererzeugnisse. Vom Gesichtspunk der letzteren sind die Zeichnungen von größter Bedeutung. Obwohl die Zeichnungen der Kürschner nicht in jedem Falle die Grundlage der Planung bildeten, können wir dennoch annehmen, daß die 12 Zeichnungen und die daraus herauslösbaren 40 Motive bei der Verzierung der Erzeugnisse eine Rolle spielten, und auf dieser Grundlage gewinnen wir ein Bild von den Kürschnererzeugnissen aus Mezőberény — über den von den heute bekannten Erinnerungsgegenständen, diesen gegenüber altmodischeren Verzierungsstil.

  • Bánkúti Imre :

    Das Gebiet zwischen Körös und Maros zur Zeit des Befreiungskampfes unter Rákóczi (Neuere Dokumente zwischen 1704 und 1710)

    Der Verfasser publiziert 27 bisher noch nicht veröffentlichte zeitgemäße Schriftstücke (Meldungen, Bittgesuche, Privatbriefe), begleitet von den nötigen erklärenden Anmerkungen. Alle veröffentlichten Schriftstücke stammen aus dem Ungarischen Landesarchiv, aus dem Familienarchiv des Grafen Sándor Károlyi, der Kriegshauptbefehlshaber von Ferenc Rákóczi war. Die Schriftstücke dokumentieren die Verhältnisse der Alfölder Gebiete nördlich des Maros, bis ganz hin nach Debrecen, von den Kriegsereignissen bis zu dem mit den von den Türken besetzten Gebieten ausgeübten Handel. In den veröffentlichten Dokumenten ist das Tatsachenmaterial bezüglich der Heiduckenschaft von Sarkad, der Burg von Sarkad und deren Hauptmann besonders reichhaltig. Aufmerksamkeit verdienen einige Eigenheiten des Schutzes, der gegen die Kriegsaktionen der gegen die Kurutzen kämpfenden Ratzen organisiert wurde. Mehrere Schriften bezeugen auch, wie die Landstädte von bedeutender Einwohnerzahl in der "Zusammenstoßzone" zwischen den Kurutzen und Ratzen jenseits der Tehiß versuchten, ihre Interessen und ihr Bestehenbleiben zu wahren, als diese die Lasten der Lebensmittelversorgung der Soldaten, deren weitere Versorgung zu tragen hatten.

  • Skolka András :

    Topographische Beschreibung von Orosháza von 1815

    András Skolka, Lehrer der Praktischen Wirtschaftsschule des Samuel Tessedik in Szarvas, war der erste Direktor des 1802 gegründeten Gymnasiums von Mezőberény, von 1809 deutscher evangelischer Priester in Űj-Verbász, ein in seiner Zeit hochgebildeter Pädagoge mit Forschervene. Seine Studien absolvierte er an deutschen Universitäten.

    1802 begann er planmäßig zu arbeiten, um auf der Grundlage eigener Angabensammlungen und der TatsaChendokumentätionen anderer ein eine detailierte Beschreibung Ungarns publizierendes Werk zustande zu bringen. Seinen Vorstellungen nach hätten über alle Gegenden des Landes, über alle charakteristischen Siedlungen nach einheitlichen Gesichtspunkten Beschreibungen des gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, kirchlichen, ethnischen, Bildungs- und Naturlebens entstehen sollen, die in jedem Falle auch die geschichtlichen Hintergründe bzw. Umstände gründlich beleuchten sollten. Er selbst verfertigte über mehrere Siedlungen im Komitat Békés und Csanád — unter Einbeziehung der dort lebenden Intelligenz — diese vorgeschlagenen Beschreibungen. Zu diesen gehört auch die Beschreibung von Orosháza, welche in der 5—8. Nummer des Jahres 1815 der Zeitschrift Hesperus, die in Prag unter der Redaktion von Christian Carl André in deutscher Sprache erschien, veröffentlicht wurde. Diese Beschreibung wurde von Andreas Skolka nach der Datensammlung bzw. Aufarbeitung in ungarischer Sprache, welche Samuel Skolka, evangelischer Lehrer in Orosháza, verfertigte, angefertigt. In dieser weist er mehrmals auf die 1814 in der Zeitschrift Hesperus publizierte, seine bedeutendste Arbeit hin, die eine bedeutende, umfangreiche Beschreibung von monografischer Ganzheit über Mezőberény war.

    István Soós übersetzte das Orosháza vorstellende Werk von Andreas Skolka ins ungarische, und versah dieses mit einer Einleitung, sowie erklärenden, ergänzenden Anmerkungen. Das damals nahezu achttausend Einwohner zählende Orosháza war eine charakteristische Siedlung des südlichen Teils des ungarischen Tiefebene.

  • Kósa László :

    Angaben zum Alltagsleben der Stadt Gyula (1801—1850)

    Aus den Protokollen des Presbyteriums, die im Archiv der Reformierten Kirche in Gyula bewahrt werden, aus den in den Matrikeln eingeschriebenen Geschichten, weiterhin aus den in der Großen Bibliothek des Reformierten Kollegiums von Debrecen aufbewahrten Aufzeichnungen des Gyulaer reformierten Geistlichen Gábor Ecsedy reicht diese Bekanntmachung eine sich auf 18 Themen oder Themenkreise beziehende Auswahlsammlung dar. Den ausgewählten und textgetreu mitgeteilten Quellenauszügen schließen sich die die weiteren Zusammenhänge mit der Stadtgeschichte, dem Volksleben beleuchtenden Erklärungen, Kommentare an. Ziel des Autors ist es, die Aufmerksamkeit auf die Vielseitigkeit der im Besitz der Kirchgemeinden auffindbaren historischen Quellen aufzurufen.

    Wichtigere Themenkreise der mitgeteilten Ausschnitte sind: Beschreibung der Feuersbrunst von Gyula im Jahre 1801, die Schwurformel der Geschworenen der Stadt, Glockengießen, Orgelbau, Lernen der deutschen Sprache in Zips-Oberungarn Hochzeit, Mitgift, Adoption, die große Hungersnot von 1817, die Choleraepedemie von 1831, die Neuansiedlung der Gemeinde Gyulavári, Aberglauben, Messemarkt von 1843 in Gyula, die Gyulaer Ereignisse der Revolution und der Unabhängigkeitskrieg von 1848—1849.

  • Bencsik János :
    Kunágota kertésztelep paraszti társadalma 1844—1871195-245 [11.23 MB - PDF]EPA-01577-00011-0090

    Die bäuerliche Gesellschaft der Gärtnersiedlung von Kunágota (1844–1871)

    Die Tabak-Gärtner Siedlung von Kunágota, bis 1950 zum Komitat Csanád, heute zum Komitat Békés gehörend, (ursprünglicher Name war Goezt-Siedlung) entstand in den Jahren 1844—1845. In das Besitztum der Kammer wurden Gärtner angesiedelt, um auch durch die aus dem Tabakanbau stammenden Einnahmen die Einnahmen der Staatskasse zu erhöhen. Die 135 Familien, die im Siedlungsjahr nach Kunágota kamen, hatten sich teils aus den Komitaten des Oberlandes auf den Weg gemacht. Zu dieser Zeit wurde das unter den Türken entvülkerte, zerstörte Zentralgebiet — so Csanád und Békés — von Siedlern überströmt. Die in Bewegung gesetzten Bauernmassen wurden noch lange Zeit hindurch nicht seßhaft, und sobald sich dazu eine Gelegenheit bot, machten sie sich erneut auf den Weg. Kunágota (und gleichzeitig auch andere Gärtnersiedlungen) wurde unmittelbar vor der Revolution von 1848 besiedelt. Die Familien, die hier ihr Unternehmen aufgriffen, waren nicht selten aus einem zweiten oder dritten Dorf oder Siedlung in diese erneut aufgeteilte Siedlung gekommen. Sie waren in kleineren Gruppen (oft im Familienverband) nach Kunágota gekommen, um als Tabakgärtner das Besitztum der Staatskasse zu bearbeiten

    Die Siedler wurden alle unabhängig von ihrer vorherigen Stellung zu Pächtern, und produzierten in Miethöfen.

    Auf sie dehnten sich die Leibeigenenbefreiungs-Gesetze nicht aus.

  • Czeglédi Imre :

    Die Geschichte der Familie von Mihály Munkácsy. Die Familie Lieb

    Mihály (Lieb) Munkácsy ist einer der bekanntesten und größten Erfolg erzielenden ungarischen Kunstmaler des 19. Jahrhunderts. Das früh verwaiste Kind wurde von seinen Verwabdten aufgezogen, später bestimmten dann Verwandtenbesuche seine wiederholten Besuche in der Heimat als weltberühmter Kunstmaler aus Paris. Gleichzeitig sind diese verwandtschaftlichen Verbindungen der Kunstgeschichte kaum bekannt.

    Eine auf der Basis von einer Familie Lieb stammenden Aufzeichnungen von 1903 aus Bartfa angefertigte Tabelle ergab eine zusammenfassende Geschichte der Familie Lieb aus den Jahren zwischen 1639 und 1770. Letzte Schlußfolgerung daraus war, daß der 1770 zuletzt aufgeführte János György Lieb der Großvater Munkácsy's sein könnte. Da in dieser Familie noch mehrere Kunstmaler und Kunstscmiede vertreten sind, wäre es interessant gewesen, die genetische Vererbung des künstlerischen Talents bis zu Munkácsy auszuweisen.

    Der Verfasser der Studie klärt bis 1785 rücklaufend den väterlichen Zweig der Familie Munkácsy's, kommt bis hin zum Beweis des Großvaters von Munkácsy, jedoch kann die Abstammung wegen Mangels an vorhandenen Matrikeln nicht weiter verfolgt werden, so konnte die Verbindung des Familienzweiges mit dem erwähnten János György Lieb nicht verwirklicht werden.

    Der Autor stellt jedoch den Lebensweg des Großvaters von Munkácsy, Ignác Lieb, sowie seines Vaters, Mihály Lieb vor, delen Laufbahn als Beamte in Raum und Funktion gleichermaßen. So beschreibt er den Lebensweg, welchen der Vater von Munkácsy von der unbezahlten Stellung als Praktikant bis zur Stellung als leitender Angestellter der provinziellen Salzämter durchlief. So erforschte und skizzierte der Autor auch den Lebensweg der Geschwister von Munkácsy.

    Im Verlaufe seiner Nachforschungen entdeckte der Autor zwei noch heute lebende, von ihm als „Kecskeméter Liebs" und „Pester Liebs" bennante Familien, welche Munkácsy als ihren Verwandten erkennen, und ein Familienmitglied konnte sogar den Namen Munkácsy annehmen.

    Verdienst der Studie ist, daß diese den väterlichen Zweig der Abstammung von Munkácsy klärt, die bisheringen Mißverständnisse auflöst, und gleichzeitig den Lebens-wegder unmittelbaren Familienmitglieder vorstellt.

  • Szabó Ferenc :

    Bestrebungen des armen Bauerntums von Békéscsaba um Selbstregierung und Interessenschutz zwischen 1860 und 1868

    In den 1850-er Jahren wurde die Mehrheit der um 25 Tausend Einwohner zählenden, damals noch zu 90% Slowakisch als Muttersprache sprechenden Bevölkerung durch größtenteils Bauern gestellt. An die Stelle der bereits gegen Ende des 18. Jahrhunderts zerfallenen Einheit trat die Herausbildung von Schichten entsprechend der unterschiedlichen Interessen. Die Leibeigenen von Békéscsaba schlössen 1845 mit ihren Landherren einen sogenannten Erbablaßvertrag, und mit diesem, vor den Gesetzen zur Aufhebung der Leibeigbenschaft von 1848, jedoch die bis 1872 zu tragenden Schuldenlasten auf sich nehmend — wurde es für die ärmeren Schichten unmöglich, zu Landbesitz zu kommen.

    Nach der Niederschlagung des ungarischen Freiheitskampfes im Sommer 1849 verstand es die Leitung der Stadt in ihrer Hand haltende, engere besitzende Gruppe (frühere Adelige, Großbauern, Händler) in der Zeit des Habsburg-Absolutismus gut ihre Interessen gegenüber den Landforderungen der Armen zu wahren.

    In der Krise der Habsburg-Monarchie von 1860—1861 gelang es in Békéscsaba den Kleinbauern und Feldarbeitern auf konstitutionellem (gesetzmäßigem) Wege die Leitung der örtlichen Selbstregierung zu erlangen. Ihr Sprecher und Leiter war János Zsibrita (1812—1889), der auch den Richterstuhl einnahm. Die sich aus der Erstärkung des Habsburg-Regimes ergebenden Möglichkeiten nutzend, vertrieb im Herbst 1861 die führende Gruppe des Komitats und der Stadt Békéscsaba Zsibrita mit Gewalt aus seiner Stellung als Richter. Diese Gewalttat führte zu starken Spannungen. Zsibrita und seine Kampfgenossen wendeten sich 1862—1863 vergebens auch mit ihrer Bitte Anerkennung ihres Rechts an Kaiser Franz Joseph.

    Zum Zeitpunkt der im November 1863 abgehaltenen Richterwahl von Békéscsaba erhob sich eine mehrere Tausend Bauern zählende Menge gegen die führende Clique und die kaiserliche Behörds. Die Bewegung wurde mit bewaffneter Macht unterdrückt, Zsibrita wurde verhaftet. Nach seiner Befreiung, die erneute Krise der Regierungsmacht ausnützend, begann János Zsibrita 1866 erneut eine Bewegung zum Zusammenschlußder mit dem Abschluß des Erbablaßvertrags unrechtlich um ihr Letztes gebrachten Massen.

    Die Führende Gruppe der Stadt und die administrativen Führer Komitats erklärten Zsibrita zum Aufrührer, verfolgten ihn und brachten ihn zugrunde. Durch die Zerstücke-lund der Interessen gelang es, die ihn unterstützenden Massen zu neutralisieren. János Zsibrita versuchte später als verlassener Bittsteller bei den Ministerien nach dem 1867 erfolgten Kompromiß Gerechtigkeit zu erlangen, jedoch absolut erfolglos. Sein letzter Versuch ist aus dem Jahre 1882 bekannt.

    Die Bewegungen zur Interessenverteidigung der Kleinbauern von Békéscsaba in den 1860-er Jahren waren vom instinktiven Klassenbewußtsein gelenkt. Die Organisationen blieben vereinzelte, nur innerhalb der Stadt geltende Bestrebungen. Trotdzem gab es gleichzeitig mit denen von Békéscsaba auch ähnliche Kämpfe der Kleinbauern, unter der Führung einzelner hochgeschätzter und einflußreicher „Volksführer". Die Staatsmacht, sich mit den führenden Schichten des Komitats und der Ortschaften verbindend, drängte diese instinktiven Bewegungen hauptsächlich durch die gesetzwidrige Bloßstellung und Verfolgung der Volksführer zurück. Die Erfahrungen aus den 1860-er Jahren hatten einen großen Anteil daran, daß vom Beginn der 1890-er Jahre das Gebiet von Békéscsaba, Orosháza und Hódmezővásárhely zur Geburtsstätte der sozialistischen Bauernvereinigungen in Ungarn wurde.

  • Erdész Ádám :

    Die bewegten Jahre von Mezőhegyes (Von der Oktoberrevolution bis zum Abzug der Rumänen)

    Diese Studie faßt den vom November 1918 bis zum Frühjähr 1920 andauernden Abschnitt der Geschichte des größten Staatsgutes Ungarns zusammen. Das 1785 gegründete Gestüt von Mezőhegyes bewirtschaftete 30129 Katastraljoch. Neben der gewinnbringenden Wirtschaft bestand die vorrangige Aufgabe des Gutes darin, die landwirtschaftliche Gesellschaft durch Aufzucht qualitativer Zuchttiere und durch Saatgutanbau zu unterstützen. Als Ergebnis gut durchdachter Entwicklung erhob sich Mezőhegyes um die Jahrhundertwende in die erste Reihe der höchstentwickelten ungarischen Großbetriebe.

    Die hier vorliegende Studie untersucht, wie die nach dem Ersten Weltkrieg ausgebrochenen Revolutionen im Mezőhegyes abliefen, wie diese die örtliche Bevölkerung und das Wirtschaftsleben beeinflußten. Der einleitende Teil gibt einen kurzen Überblick über die mit der Gutswirtschaft gemeinsame Ortsbevölkerung, sowie über die Kriegsjahre. Darauf folgt die Rekonstruktion der örtlichen Ereignisse der Oktoberrevolution: dabei wird der Prozeß der Herausbildung der politischen und die wirtschaftlichen Interessen vertretenden Organisationen detailiert dargestellt. Ein selbständiger Abschnitt befaßt sich mit den Lohnkämpfen und den mit der Bodenverteilung verbundenen Fragen. Die Angestellten des Gestüts nahmen neben der Zusammenhaltung des Wirtschaftsgutes Stellung, die Einwohner der umliegenden Dörfer hätten das Gut gern aufgeteilt. Die Ausrufung der Räterepublik machte dem Streit ein Ende, als die Landaufteilung endgültig von der Tagesordnung gestrichen wurde. Nach der endgültigen Sozialisierung erarbeiteten die Angestellten des Gutes einen neuen organisatorischen und Leitungsplan. Diese Arbeit befaßt sich gründlich mit diesem Plan, auch die Chancen der praktischen Verwirklichung analysierend. Die Besetzung von Mezőhegyes im Mai 1919 durch die Rumänen setzte den in November 1918 begeonnenen Veränderungen ein Ende. Der letzte Teil der Studie analysiert die Ausfolgen der rumänischen Besetzung.

  • Hévvízi Sándor :
    A Békés megyei termelőszövetkezetek nevei 1948–1984335-348 [2.83 MB - PDF]EPA-01577-00011-0130

    Die Namen der Produktionsgenossenschaften von 1948—1984 im Komitat Békés

    Die Studie „Die Namen der Produktionsgenossenschaften im Komitat Békés" befaßt sich mit einem weniger erforschten Gebiet der Namensforschung, einer Untergruppe der Institutsbezeichnungen, mit der Untersuchung der Namen der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften.

    Unsere landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften entstanden nach der Befreiung. Nach der Bodenreform von 1948—49 ergaben sich für die KoUektivisierung begründete, reeue Möglichkeiten. Die Studie untersucht, welche Namen die Produktionsgenossenschaften im Komitat Békés erhielten, welche Namenstypen diese Namen vertreten, und wie sich der Gebrauch dieser Namen im Verlaufe der Jahrzehnte veränderte. Auf obige Frage erhalten wir die Antwort aus den in von 1948 bis 1956,1957 bis 1979, 1980 bis 1984, und eine Zusammenfassung 1948—1984 unterteilten Abschnitten.

    Die Herausbildung der Namen der landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften, sowie deren Gebrauch widerspiegeln geschichtliche Ereignisse, Wendungen, und sind für jene Zeit charakteristisch, in welcher sie entstanden. Besonders im ersten Abschnitt der KoUektivisierung spiegelten sie die Vorstellungen, Bestrebungen und das Vertrauen der obersten leitenden politischen Organe und der Mitglieder der Genossenschaften wider, welches diese in das gemeinsame Leben und Arbeiten setzten. Auf der Basis einer namenskundlichen Untersuchung ergibt sich, daß die Namen der Produktionsgenossenschaften im Komitat Békés zum Großteil mit historischen Persönlichkeiten verbunden sind (Petőfi, Kossuth, Dózsa, Rákóczi usw./. Darauf folgen die Namen, die in die Zukunft gesetzten Erwartungen ausdrücken, die das Vertrauen betonen, sowie die abstrakten Begriffe, politische Symbole ausdrückenden Namen in ihren Proportionen. In den letzten paar Jahren nahmen auch die landschaftlich-regionale Verbindungen ausdrückenden und auf den Kollektivgeist, auf Vereinigungen hinweisenden Namen zu.

    Die Studie erschließt die Häufigkeit der Namen, und beschäftigt sich auch mit den Namenstypen der Genossenschaften.

    Diese Arbeit trägt auch dazu bei, daß wir diese im alltäglichen Leben oft gebrauchten, allgemein bekannten Institutsbezeichnungen in einer geordneten Bewertung kennenlernen.

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