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A Békés Megyei Múzeumok Közleményei7. (1983.)

Tartalom

Tanulmányok Orosházáról és környékérõl

  • Nagy Gyula :
    Az orosházi múzeum hõskora (1945—1950)3-21 [12.02 MB - PDF]EPA-01577-00007-0010

    Die Heldenzeit des Museums von Orosháza (1945—1950)

    Die Geschichte des Museums von Orosháza ist gleichzeitig lehrreich und beispielhaft. Seine Gründung ist mit dem Namen des Lehrers der Bürgerschule, Balázs Juhász (1874—1930) verbunden. In der Bürgerschule hatte er von seinen Schülern ein Schulmuseum zusammensammeln lassen. Diese Sammlung bestand aus folgenden Teilen: einer archäologischen Sammlung, einer ethnographischen und einer Sammlung aus Kriegsmaterial. Diese Sammlungen wurden 1927 als das Museum von Orosháza gezeigt. Der Klassenraum wurde jedoch benötigt, so gelangten die Gegenstände der Sammlung, leider, wieder in Lagerräume zurück, ins Vorzimmer, auf den Flur und sogar auf den Dachboden. Nach dem Tode des Begründers wurde der Lehrer József Sitkei für die Pflege und Fürsorge der Sammlung verantwortlich.

    Nach Beendigung des 2. Weltkrieges beschleunigte sich die Entwicklung des Museums. Als Dank dafür, daß die Familie Schwarcz glücklich aus der Deportation zurückgekehrt war, bot der Kaufmann János Schwarcz (1901—1964) sein stockwerkiges Familienhaus dem Museum als Heimstatt an. Der Schenker schloß mit der Stadt Orosháza einen Schenkungsvertrag. Der in der Stadt entstandene Museumsausschuß hat den Grundschullehrer Gyula Nagy um die Organisation des Oroshazaer Museums, da einzig und allein er sich in der Stadt mit enthnographischer Sammlung beschäftigte betraut. In seiner Schule schuf er gleichfalls eine bescheidene Sammlung und organisierte mit den Schulen der Stadt eine Folklore-Andenkensmaterialsammlung. Gyula Nagy wählte den Fürsorger der Sammlung der Bürgerschule, József Sitkei als Mitarbeiter an sich. Dei beiden guten Freunde transportierten, unterstützt von den Schülern, das ungeordnete, jedoch reichliche museale Material mit großer Leidenschaft ins neue Heim. Mit sehr viel Arbeit, viel Unterstützung und Hilfe konnten sie 1946 das Museum von Orosháza eröffnen.

    Die beiden jungen Pädagogen führten die Bereicherung des Museums mit gewaltiger Begeisterung fort. Gleichzeitig bildeten sie sich laufend weiter und wurden bald zu Fachmuseologen. Besonders schwungvoll arbeitete Gyula Nagy, der sich die Weiterentwicklung des Museums zum Lebensziel gemacht hatte. Als Ergebnis ihrer guten und erfolgreichen Arbeit bekamen sie das „Öffentlichkeitsrecht". Das bedeutete, daß die Sammlung ins Landesverzeichnis der Museen aufgenommen wurde und amtlich als Oroshazaer Museum deklariert wurde. Hiermit beschleunigte sich die Weiterentwicklung des Museums.

    Die beiden Museumsorganisatoren unterrichteten jeden Tag in der Schule, und nach dem Unterricht arbeiteten sie unbezahlt im Museum weiter. Darüber hinaus kämpften sie um einen jährlichen Etat für das Museum, und daß dieses einen hauptamtlichen Leiter erhielt. Schließlich wurde auch dies erreicht. 1950 ernannte die Stadt Gyula Nagy zum Museumsleiter. Sein Mitarbeiter wurde in seiner Schule stellvertretender Direktor und nahm aus diesem Grunde die Ernennung als Leiter des Museums von Makó nicht an. Mit der 1950 erfolgten Verstaatlichung der Museen des Landes war die Heldenzeit des Museums von Orosháza abgeschlossen.

  • Jároli József :

    Zu einigen Fragen der Bevölkerungsgeschichte von Orosháza im 18. Jahrhundert

    Diese Studie sucht zwei Fragen zu beantworten : Wieviel Einwohner hatte Orosháza zwischen 1744 und 1787, und wie gestalteten sich die demographischen Verhältnisse zwischen 1744 und 1799?

    Orosháza wurde 1744 von den aus der transdanubischen Gemeinde Zomba übergesiedelten und der sich ihnen anschließenden Bevölkerung aus den größeren Al-földer Landstädten neu besiedelt. Die Festlegung der Gesamtbevölkerungszahl für den zwischen der Neuansiedlung und der 1784—87 geschehenen Volkszählung geschah mittels der Aufarbeitung der Angaben aus den aus dieser Epoche stammenden Steuererfassungen, der Urbarordnung von Maria-Theresia, sowie des Namensmaterials aus den Matrikeln der Orosházaer evangelischen Kirche. (Die erste Einwohnernamensliste veröffentlichen wir auf der Basis der Steuererfassung von 1746/47.) Bei Vergleich der verschiedenen Quellen wird deutlich, daß die verschiedenen Angabenquellen getrennt für sich nur ein bruchstückiges Bild über die tatsächlich in der Gemeinde lebende Bevölkerung liefern. Durch Analysierung der Namen ist feststellbar, wieviel Familien tatsächlich im untersuchten Zeitabschnitt in der Gemeinde lebten, und mit entsprechender Multiplikationszahl kann die Gesamtbevölkerungszahl ermittelt werden. Der Vergleich des Namensmaterials der verschiedenen Angabenquellen und die auf deren Basis durchgeführte Quellenkritik zeigt, daß eine Verwendung eines möglichst weiten Quellenkreises, eine Gegenüberstellung ihrer Angaben zur Herausbildung eines geschichtlich realen Bildes über die Bevölkerung der Gemeinde führt.

    Die Analyse der demographischen Verhältnisse geschah auf der Basis der Angaben aus den Materialien der Matrikeln der Orosházaer evangelischen Kirche aus den Jahren zwischen 1744 und 1799. Festzustellen ist, daß die sehr hohe Geburtenzahl im untersuchten Zeitraum mit einer gleichfalls sehr hohen Sterbezahl parallel lief. Somit war der zwischen den Geburten und Sterbefällen auftretende natürliche Zuwachs recht gering. Typisch war insbesondere die hohe Sterberate unter den Kindern, so erreichte doch fast ein Drittel der lebend geborenen Kinder nicht das erste Lebensjahr, zwei Drittel der ihr erstes Lebensjahr erreichenden Kinder wiederum erreichte nicht ihr 14. Lebensjahr.

    Die Bevölkerungszahl der Gemeinde weist trotz des geringen, natürlichen Zuwachses einen dynamischen Anstieg auf. Dies weist darauf hin, daß wir diese Erscheinung nichts anderem zuzueignen haben, als daß allen Annahmen entgegen eine größere Ureinwohnerschaft in dieser Gegend das Türkenjoch überlebte. Die im Verlaufe der Kampfhandlungen geflohenen Bewohner zogen in die nachbarlichen, geschützteren Landstädte, in die Welt der Sümpfe und Moore, aber nach Beendigung des Krieges zogen diese für tot erklärten Einwohner in ihre eigentlichen Wohnorte zurück. Im Falle von Orosháza bildete die aus Zomba hier angesiedelte Bevölkerung auch nur einen engeren Kern, die anderen Bewohner kehrten zum größten Teil aus den benachbarten Siedlungen zurück.

    Auf der Basis der mitgeteilten Angaben ist leicht ersichtlich, daß die 1744 neugegründete Gemeinde in kaum einem halben Jahrhundert zu einer mehr als 5000 Seelen zählenden Gemeinde anwuchs. Diesen Anwuchs verursachte nicht ausschließlich der natürliche Zuwachs, und auch der durch Einwanderung hervorgerufene Bevölkerungszuwachs schließt nicht aus, daß in dieser Gegend eine größere Bevölkerungszahl das Türkenjoch überlebte, als dies bisher von der Geschichtsschreibung angenommen wurde.

  • Hajdú Mihály :
    Orosháza XVIII. századi személynévrendszere43-112 [6.63 MB - PDF]EPA-01577-00007-0030

    The Proper Name System of Orosháza in the 18th Century

    The introduction of the study emphasizes the significance of the parish registers and accounts for the author using these registers in his researche.

    The first part deals with surnames in detail. The list of surnames occuring in Orosháza in the 18th century are put in alphabetic order, the date of their occurance is given and their way of writing, and the spelling variants are given as well which occured later with the year of their first occurance. Sometimes it contains references in brackets to the bearers in case of rare surnames. In case a name can be considered Hungarian, then the etimology is given, if its not of Hungarian origin then there is reference to that language it might come from.

    After this collection of data the names are examined by 10 year cycles. On the basis of this survay the author points out the fact that in the first period the Hungarian names figurai 82%, the Slovak 15,2%. Most of the surnames originating from place names refer to today's Vas and Gyõr-Sopron counties, that is to West-Dunántúl. There are many (21,7%) surnames originating from occupation names in the first period between 1744 and 1751. The surnames of the 2nd period (1752—1760) alter from those of the first period in the larger number of foreign names, while the occupation names are in a smaller portion. In the 3rd period (1761—1770) more and more new names appeared, especially Slovak ones. This tendency increased in the following years.

    In the next part of this chapter on the basis of the 1751. census the author points out the fact that few names are of first name and place name origin (20—20%), most of the names come from occupation names. The second census examined comes from 1800, and was processed similarly as the previous data. By this period of time the number of surnames originating from first names and occupation names decreas, somewhat increases the number of those place names, and names coming from Slovak and German show much greater proportion.

    The chapter daeling with by-names first takes a lock at those ones which are used in the town and are registered. The list of by-names was drawn up according to semantic groops. The study deals with the surnames refering to previous dwelling-places thoroughly, and the author points out that most of them refer to Békés and Csongrád counties, but there are quite a number of names (especially in the earlier period) refering even to Tolna and Veszprém counties.

    The systemazing of first names was made by every 25 years. The names of the first two periods (1700—1744) could be collected only from death registers, for birth registers were only kept since 1744 in Orosháza. The Christian names show constancy to great degree in the whole century, but this is characteristic in the whole Hungarian-speaking area. Name giving according to the name-day is very frequent especially in the case of boys (18%), with girls it's less (10%). In the case of some names the importance of the name-day was extremely high (George, Michael; Elisabeth, Kate etc.). The name inheritage from parents is 21—22% with boys, 18% with girls. Petnames cannot be shown so successfully. Only few occur in written documents, and probably giving petnames was very rare among the people of Orosháza in the 18th century.

    The summary tries to find answers to questions occuring the history of settlements. The auther states that the original inhabitants came from West-Dunántúl and beared Hungarian names. In the 2nd half of the century many Slovaks settled, and the infiltration from other parts of the country was remarkable as well but they remained only fraction of the original inhabitants, so the Hungarian character of the town was not changed.

  • Forman István :

    Angaben zur Geschichte der Landwirtschaft von Orosháza während des Zweiten Weltkrieges

    Während des Zweiten Weltkrieges besaßen unter den Bodeneigentümern die Mittelbauern und Landwirte mehr als die Hälfte des Feldbodens. Eine gleiche Feldgröße befand sich im Grenzgebiet anderer Gemeinden und Städte in ihrem Besitz. Die Zahl der Landproletarier und Kleinbauern betrug um 4000. In diesen gährte das Verlangen nach eigenem Feldbesitz, und dieses konnte auch durch die Grundstücksparzellierung nicht abgedämpft werden.

    Auf der Basis des auf einen Traktor fallenden Ackerlandstücks hob sich Orosháza weit über die ungarischen Dörfer hervor, gleichfalls gab es hier viele Dreschmaschinen, die in den anliegenden Feldgebieten Arbeit übernahmen. Die hohe Zahl der verschiedenen benutzten Maschinen läßt auf eine intensive Wirtschaft schließen.

    Der Tierbestand war gleichfalls hoch, weit über dem ungarischen Durchschnitt, und erreichte das Niveau der besten Tierhaltungsbezirke von Transdanubien.

    Die witterungsmäßig außergewöhnlichen Jahre 1940—41—42 brachten schwere Binnenwasserfluten mit sich, die durch die außergewöhnliche Überschwemmung von 1942 nur noch verschlimmert wurden. Ein Damm von 15 km Länge und stellenweise 8 m Breite hielt am Rande der Gemeinde das 2,5—3 m tiefe Wasser zurück, damit das Innengebiet nicht überschwemmt wurde. Wegen des Wassers konnte in jenen Jahren ein Viertel bis ein Drittel des Ackerlandes nicht bestellt werden.

    Der Überschuß an Arbeitskräften war bereits 1940 druch die Einberufungen zum Wehrdienst und den Kampf gegen das Hochwasser aufgesaugt worden. Das Agrar-proletariat versuchte in Nachwirkung der angerollten Preiserhöhungen den aufgetretenen Arbeitskräftemangel zur Erhöhung der Arbeitslöhne auszunutzen. Aus diesem Grunde wurden die Arbeitslöhne von der Regierung gesetzlich maximiert. Die Besitzer zahlten jedoch, um Arbeiter zu bekommen, mehr als zugelassen war. 1938— 39 arbeiteten viele in Deutschland, wohin die Feldarbeiter durch die niedrigen Preise für die Industrieprodukte angezogen wurden.

    Bis 1942 wuchs die in den Gewächsanbau einbezogene Landfläche. Zu diesem Zeitpunkt wurde jedoch das sogenannte „Jurcsek-System" eingeführt. Dessen Hauptgedanke ist, daß die auf der Basis der Qualität des Ackerlandes errechnete staatliche Erwerbssteuer in Naturalien in Form von Ernteerträgen und Tierprodukten gezahlt werden mußte. Da im ersten Jahr die Gärten noch nicht besteuert wurden, wurde insbesondere in Nähe der Einzelhöfe ein Teil des Ackerlandes als zu den Gärten gehörend eingezäunt, und andererseits, da die Tierprodukte mit hoher Punktzahl berechnet wurden, verschwanden Fleisch, Milch, Butter und Eier vom Markt, hiermit die hohen Preise des Schwarzmarktes noch mehr erhöhend. Der Staat versuchte sich mit Saatgutaktionen und Zuchttieraktionen, jedoch war die Wirkung dieser verschwindend gering.

    Die Qualität des quantitativ hohen Tierbestandes war gleichfalls gut, jedoch fiel diese während des Krieges wegen Futtersorgen, Requirierungen und Pflichtablieferungen ab.

  • Sin Lajos :

    Pflügen mit dem Dampfflug

    Ich bin kein hauptamtlicher Forscher, interessiere mich jedoch seit meiner frühee Kindheit für die Arbeit der Dampfmaschinen. Als Bauernkind bestaunte ich langr die Arbeit der Lokomobile. Gleichermaßen interessierte mich das Dreschen mit deDampfmaschine, sowie die Technik des Pflügens. Später legte ich auch eine Machi nenbedienungsprüfung ab. Auf Bitte des Orosházaer Museums habe ich aus meiner Erinnerung alle Einzelheiten des Dampffluges und des Pflügens damit niedergeschrieben. Die Fotos und Zeichnungen wurden gleichfalls von mir angefertigt. Ich habe mich über diesen Auftrag gefreut, denn das Pflügen mit Pferden in den Bauernwirtschaften haben schon viele Forscher aufgearbeitet, jedoch mit der Bodenbearbeitung mit Dampfmaschinen auf den Großbesitzen, den Herrengütern hat sich kaum jemand befaßt. In unserer Heimat bildeten sich zwei Pflügesysteme heraus, das direkte und das indirekte Pflügen. Beim direkten System zog die Dampfmaschine den Pflug hinter sich her, während beim indirekten System die Dampfmaschine oder Dampfmaschinen am Ort stehend mit Hilfe eines Drahtseils den Pflug hind — und herzogen. In meiner Arbeit stelle ich das Pflügen im direkten System vor, bei welchem die Dampfmaschine den Eisenpflug hinter sich herzog.

    Die Pflügebeobachtung stammt vom August 1930, aus dem Cserepes-Puszta genannten Grenzgebiet der Gemeinde Békéssámson im Komitat Békés, im Ostteil des Großen Ungarischen Tieflands (Alföld). Die Pflugmaschine gehörte einem Rechtsanwalt, der diese lediglich zum Pflügen seines Landbesitzes von 100 Katastraljoch nutzte. Die Dampfmaschine amerikanischer Produktion war 80 PS stark und wog 18 Tonnen, und arbeitete mit 16 Atmosphären. Die Hauptachse machte in der Minute 280—320 Umdrehungen. Die Maschine wurde mit Kohle geheizt. Zur Maschine gehörten 3 diese bedienende Arbeiter: der die Maschine bedienende, der den Pflug handhabende und der die Maschine mit Kohle und Wasser versorgende.

    In meiner Arbeit bemühte ich mich, jedes Moment des Pflügens mit dem Dampfflug niederzuschreiben. Ich wurde dabei von dem Ziel geführt, daß jeder beim Durchlesen meiner Arbeit sich selbst dann das Pflügen mit dem Dampfllug vorstellen kann, der selbst nie dergleichen gesehen hat. Es bestand auch die Notwendigkeit hierfür, da in Ungarn Dampfflüge nur auf den Großbesitzen und nur bis 1945 benutzt wurden. Daher weiß die jüngere Generation heute über deren Arbeit recht wenig.

    Während der großen Weltwirtschaftskrise (1929—1936) fiel der Preis für Weizen stark ab, während Kohle, Öl usw. teuer blieben. Der Beibehalt der Dampfflüge war daher für die Landwirtschaftsbetriebe unwirtschaftlich, die bewirtschaftete Ackerfläche wurde auch kleiner, und aus diesem Grunde wurde der Damfflug 1933 vom Rechtsanwalt verkauft.

  • Gulyás Mihály :

    Geflügelhaltung und -Verarbeitung in Orosháza bis zum 1. Weltkrieg

    In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nahm in mehreren Städten und Gemeinden Ungarns die Geflügelhaltung und Geflügelverarbeitung einen großen Aufschwung. Zu diesen Orten gehört auch das im Südostteil des Großen Ungarischen Tieflands gelegene Orosháza. Im Verlaufe der letzten 100 Jahre nahm seine Bedeutung nicht ab, Namen und Gewicht besitzt es nicht nur auf dem inländischen, sondern auch auf dem ausländischen Markt. (Zu den Geflügeln zählen wir Hühnchen, Hühner, Perlhühner, Puten, Gänse und Enten. Unter Verarbeitung verstehen wir das Schlachten des Geflügels, Rupfen, Kühlen und Verpacken).

    Im ersten Abschnitt erforscht der Verfasser den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Hintegrund der Geflügelhaltung und - Verarbeitung. Er stellt fest, daß der Aufschwung der Orosházaer Geflügelhaltung mit der Verstärkung der Einzeholfwirt-schaft zusammenhängt. In Orosháza bestand kein Großbesitz, daher ist hier der amerikanische Weg der kapitalistischen Entwicklung der Landwirtschaft zu beobachten. Zur Zeit der Getreidekrise konnten die Kleinwirtschaften leichter zum Futterpflanzenanbau und zur Tierhaltung übergehen. Aus der Arbeit des Verfassers lernen wir den einer Messe gleichendem Orosházaer Geflügelmarkt kennen.

    Im „Geflügelhaltung" betitelten Abschnitt bekommen wir auf der Grundlage der aufgeführten Stadtratsprotokolle des vorigen Jahrhunderts ein Bild auch über die kleineren Einzelheiten der Geflügelhaltung. Die Schrift beschäftigt sich viel mit der Arbeit des Wirtschafts Verbandes des Komitats Békés. Als Mangel wird festgestellt, daß der Verband neben der Großtierzucht dem Gefügel wenig Aufmerksamkeit widmet, auch das Landesfachblatt für Geflügelzucht nicht unterstützt. Demgegenüber veröffentlicht das wöchentlich erscheinende wirtschafts- und populärwissenschaftliche Blatt, die Orosházaer Zeitung (Orosházi Újság) oft sich auf die Geflügelzucht beziehende Ratschläge. Weiterhin können wir uns über die im Komitat erstmals veranstaltete Ausstellung informieren. Ein buntes Bild erhalten wir über die Urkunden der auf der Ausstellung prämierten Züchter. Die Auszeichnungen und Anerkennungen haben auf die Züchter immer anspornend gewirkt. Die Schrift informiert weiterhin über die ersten Brutmaschinen und anfängliche Erfolge des maschinellen Brütens.

    Im Abschnitt über die Geflügelverarbeitung erfahren wir über die einstmaligen Geflügelhändler und ihr Wirken. Wir lernen Ort, Ausrüstung und Umfang der einstmaligen Betriebe kennen. Wir gewinnen weiterhin ein Bild über die Schlachtung, das Rupfen, Kühlen und Verpacken, sowie über den Transport der fertigen Ware. Letztlich befaßt sich der Verfasser mit den Bedingungen der Arbeiter der Betriebsanlage, ihrem Verdienst, ihrer Arbeitszeit. Dargestellt wird weiter die Wirkung der agrarsozialistischen Bewegung auf die Lohnforderungen und Streiks. Der Verfasser vervollständigt seine Arbeit mit zahlreichem statistischen Material und Fotos.

  • Nagy Gyula :
    Az orosházi parasztok rejtési tudomány185-201 [4.43 MB - PDF]EPA-01577-00007-0070

    Die Kunst des Versteckens bei den Orosházaer Bauern

    Das Schicksal lehrte die Bauern, daß sie Not zu leiden haben, wenn sie in Kriegszeiten nicht Nahrung verstecken. In Notzeiten hielten sie das Verstecken ihrer eigenen Ernteerträge für berechtigte Selbstverteidigung. Diese Altersgruppe wurde durch den 1. Weltkrieg die Versteckenskunst gelehrt. Die Armee brauchte massenhaft Lebensmittel, und da die abgelieferte Menge an Getreide, Futter und Tierem nicht ausreichend war, wurde von der Amtlichkeit requiriert. Während der rumänischen Besetzung von 1919 waren die Bauern wiederum zum Verstecken gezwungen. Im Zweiten Weltkrieg zwang der Durchzug der Front die Bauern erneut dazu ihre Lebensmittel zu verstecken. Auch in den 1950-er Jahren wurde versteckt. Am schlimmsten war das Jahr 1952. Im Frühjahr wurde ein bedeutender Teil des Ernteertrags durch Binnenhochwasser und Frost vernichtet, dazu war die Ablieferungspflicht zu dieser Zeit am strengsten, und so wurden alle Dachböden ausgeräumt.

    Am wichtigsten war das Verstecken der Lebensmittel. Das Verstecken des Weizens geschah auf sehr abwechslungsreiche Weise. Der sicherste Platz war in der Erde, obwohl der Weizen auch über der Erde meisterhaft versteckt wurde. Oftmals war das einfachste Versteck am wirkungsvollsten. Ideen gab es ohne Ende, Ziel war es, daß die Suchenden nichts fanden. Nach Verstecken von Weizen und Mehl folgte der Wichtigkeit nach Speck und Schmalz.

    Für die Tierhaltung ist der Mais sehr wichtig, daher wurde dieser nach dem Weizen am meisten versteckt und behütet. Für das Verstecken von Mais gibt es nicht gleichermaßen viele Varianten wie für das Weizen verstecken. Unter den Tieren fürchtete man am ehesten um die Pferde, so wurde in der Not zuerst das Pferd versteckt. Besonderes Gewicht wurde auf das Verstecken der Hengste gelegt.

    Kleidung wurde nicht requiriert, so wurde diese erst bei Herannahen der Front im Zweiten Weltkrieg versteckt. Das Verstecken von Kleidung war recht schwierig, Gesichtspunkte dafür waren: sie sollte nicht gefunden werden, sie sollte nicht verschimmeln, und auch die Mäuse sollten sie nicht entdecken. Der wenige Schmuck wurde größtenteils zusammen mit denKleidungsstücken versteckt. Stiefel, Schafspelze und Zaumzeug wurden gleichfalls versteckt, jedoch wurde auf diese weniger Sorge verwandt. In dieser Studie sind ins ehr demonstrativer Weise die über und über einfallsreichen Versteckungsmethoden dargestellt.

    Die versteckten Dinge wurden selten gefunden. Die versteckten Sachen wurden erst nach Abklingen der Gefahr hervorgeholt.

  • Nagy Gyula :
    Szemelvények az orosházi önéletíró parasztok munkáiból203-236 [7.30 MB - PDF]EPA-01577-00007-0080

    Auswahl aus Arbeiten der Orosházaer selbstbiographierenden Bauern

    In der Schaffensstätte des Orosházaer Museums schreiben unter meiner Anleitung sechs alte Bauern und zwei Bäuerinnen ihren Lebenslauf nieder. Während ihrer Anleitung sammelte ich viele Lehren, die auch andernorts anwendbar sind. Meine Methode ist im ganzen Land bekannt unter den Fachleuten.

    Ich selbst bin Ethnograph. Zu meiner Methode gehört, daß ich das Manuskript meiner Publikationen den Angabenvermittlern in die Hände zu geben wage, und daß ich ihre Bemerkungen in Betracht ziehe. Mit diesen meinen Mitarbeitern habe ich lange Jahre hindurch gearbeitet, wir haben einander kennengelernt und uns miteinander angefreundet. Später sind dann diese Selbstbiographien schreibende geworden. Ihre Lust zum Schreiben habe ich dauernd in ihnen wachgehalten. So habe ich sie auch mit den erschienenen Biographiebänden versehen. Ich habe sie die Hauptereignisse ihres Lebens zusammenstellen lassen, die Abschnitte ihrer Schriften. Danach folgte der Beginn der fortlaufenden Schrift, Dies habe ich mit einem sehr demonstrativen Beispiel vorgestellt. Heute schreiben sie bereits gleichermaßen fortlaufend, wie sie sprechen.

    Die Vorlesung vor der Öffentlichkeit steigert die Schreiblust, aus diesem Grunde stehen jährlich auf einem großangelegten Volkskundeabend immer 3—4 selbstbiographieschreibende Bauern auf dem Programm.

    Jährlich veranstalten wir wenigstens zwei Vorlesungsnachmittage in kleinerem Rahmen. Die erschienenen Fachleute versahen sie mit Rat. Aus ihren Schirften habe ich auch in verschiedenen Zeitschriften Ausschnitte veröffentlicht. Auch bei Landesveranstaltungen waren wir bereits vertreten. In ihrer weiteren Entwicklung haben sie sich selbst, jedoch auch ihrem Helfer, dessen Weisungen eher nur technischer Art waren, viel Freude bereitet. Hier berichte ich lediglich über einige größere Erfolge. 1981 zeigte das Ungarische Fernsehen (MTV) einen 40 Minuten langen Film über die Selbstbiographierenden in der Hauptprogrammzeit, mit großem Erfolg. Da da Manuskript des produktivsten und besten Autobiographen, Imre Csizmadia, erscheint 1982 auch in Buchform.

    Die mitgeteilten 7 Ausschnitte wählte ich von 7 Autobiographen. Die Texte ließ ich unberührt. 5 der schreibenden Bauern haben ihre Schrift bereits beendet. Einige schreiben auch jetzt noch daran.

    Es ist meine Überzeugung, daä jegliche Schrift ein Gewinn für die Kenntnis des Vaterlandes, ja sogar für das Fach der Ethnographie sein wird.

  • Elek László :
    Móricz Zsigmond orosházi elõadói estjének sajtója237-258 [2.36 MB - PDF]EPA-01577-00007-0090

    Presse des Vortragsabends von Zsigmond Móricz in Orosháza

    Unmittelbar nach seinem Besuch unter den Ungarn in der Slowakei und denen von Transsylvanien begab sich Zsigmond Móricz im Februar 1927 auf eine Rundreise in die Provinz. Begleitet wurde er von seiner Frau, der Schauspielerin Mária Simonyi. Zuerst besuchten sie das Komitat Békés, wo Zsigmond Móricz in Gyoma, Szarvas, Orosháza, Békéscsaba und Gyula Vorlesungsabende hielt. Auf all diesen trat er mit dem gleichen Programm auf. Mittelpunkt seiner Vortragsabende war jener Reisebericht, in welchem er seine Eindrücke aus der Slowakei und Transsylvanien zusammenfaßte. In diesen umrii3 er die Politik der nationalen Einheit, gegen die chauvinistische Hetze des amtlichen Ungarns protestierend. Vor und auch nach seinen Vorträgen machte er auch Besuche in den verschiedenen Städten und Gemeinden. Erfreut stellte er fest, daß die Bevölkerung des Südalfölds (Südtieflands) auch nach dem 1. Weltkrieg und folgender Inflation die Tapferkeit und Freiheit seiner Seele sich bewahrt hatte. So traf er hier auf mehrere nachahmenswerte, existenzberechtigte Versuche und Anfänge.

    Móricz' nationserweckende Vortragsreihe fand nicht gerade zum glücklichsten Zeitpunkt statt. Das neue Geld, der stabile Pengõ wurde»für die Wiederherstellung der Gebäude und Wirtschaftseinrichtungen, für die Ersetzung der abgetragenen Kleidung, für die Lebenserneuerung gebraucht. Die gute Organisation seiner Vorträge wurde durch eine schwere Erkältungswelle eingeschränkt und erschwert. Die Schulen waren geschlossen, die Öffentlichkeit war von der Amtlichkeit vor der Organisation und dem Besuch verschiedener Veranstaltungen gewarnt worden.

    Als Ergebnis dessen hörten nur etwa 80 die erlebnisreichende Vorlesung von Móricz.

    Der Schriftsteller berichtete in zwei längeren Artikeln über seine Erlebnisse, später erinnerte er sich derer in einer Radioveranstaltung. In Orosháza fühlte er sich am ehesten zu Hause. Seine Erlebnissammlungsbesuche erbrachten hier die größten und reichsten Ergebnisse.

    Diese Arbeit stellt die Mitteilungen der lokalen Presse über den Vortrag von Móricz vor, die Kommentare zu seinen Besuchen, weiterhin zwei Berichte des Schriftstellers, die im Pesti Napló (Pester Tageblatt) erschienen sind. Weiterhin wird auch auf jenen Angriff hingewiesen, welchen die herrschenden politischen Kreise in der Zeit der Räterepublik gegen den sich „stark kompromittierenden" Schriftsteller und seine aufklärenden Vorträge richteten.

    Die Studie enthält weiterhin auch mehrere interessante heimatgeschichtliche Angaben.

  • ifj. Koszorús Oszkár :
    Orosháza könyvterjesztése 1944–1956259-278 [6.65 MB - PDF]EPA-01577-00007-0100

    Buchvertrieb in Orosháza zwischen 1944 und 1956

    Der als gemeinbildende Arbeit und auch als Handelsberuf rechnende Buchver trieb wurde von den Heimatgeschichtsforschern des vergangenen Jahrhunderts sehr vernachlässigt. Der Verfasser dieser Studie verbrachte zwanzig Jahre seines bisherigen Lebens als Mitarbeiter der lokalen Bücherei und des Buchgeschäfts. Sein Interesse an der Vergangenheit dieses Berufes leitete ihn dazu an, die Tätigkeit seiner hochschätzbaren Vorgänger vor der Vergessenheit zu bewahren.

    Vor der Befreiung wirkten in Orosháza mehrere private Buch-, Papier- und Schreibwarenläden, jedoch gelang es keinem die Herausgabe, die Druckereiproduktion und den Buchverkauf in einer Hand zu vereinigen. Selbst jene über eine Druckerei verfügenden Eigentümer zeigten keinerlei solche herausgeberischen Bemühungen und Vertriebsanstrebungen, wie im Komitat die Familie Kner, oder die Békéscsabaer Druckereiwerkstatt von Tevan.

    Die sich im Anfangszeitraum der demokratischen Umgestaltung auch auf dem Buchmarkt geltend machenden reaktionären Richtungen mußten behoben werden. In Orosháza wurde am 1. September 1949 das Buch- und Papiergeschäft von Mikó vom Nationalen Buchvertriebsunternehmen übernommen. Ab 1. Juni 1950 ging eine weitere organisatorische Umgestaltung vor sich. Das Orosházaer Geschäft der KNV (Volksbuchhandelsunternehmen) wurde vom Buchhandelskleinhandelsbetrieb übernommen, später dann am 1. Mai 1951 vom Staatlichen Buchvertriebsunternehmen.

    Zwischen April und Mai 1952 wurde der private Buchhandel in Orosháza gänzlich abgeschafft. Hiernach gelangte das neue Geschäft des AKV (Staatlicher Buchvertriebsbetrieb) in das ehemalige Geschäft von Imre Marko in der Kossuth-Straße, und begann nur noch Bücher zu handeln. Zu diesem Zeitpunkt wurde in Orosháza der Buch- und Papierhandel voneinander getrennt.

    Interessant und zu bedenken ist, daß nach 1952, als die Fehler der sektiererischdogmatischen Politik auf allen Gebieten des Lebens hervortraten, der Buchverkauf in Orosháza einigermaßen anstieg. Dabei spielten offensichtlich die allgemeinbekannten Streitfragen der Literaturwissenschaft eine Rolle, dis Auflösung der Starrheit in der Buchveröffentlichung, die freiere Atmosphäre nach dem XX. Parteitag, aber vielleicht auch, daß die Leser, die Buchkäufer Antwort auf die Fragen und Sorgen des innenpolitischen Lebens erwarteten: sowohl von der schöngeistigen Literatur, als auch von der wissenschaftlich-politischen Literatur.

    Als Ergebnis des Beschlusses der Direktion der SZÖVOSZ (Landesvereinigung der genossenschaftlichen Betriebe) wurde im Interesse des effektiveren dörflichen Buch Vertriebs der genossenschaftliche Buch Vertriebsbetrieb gegründet. 92 bisher in Staatsbesitz gewesene Buchhandlungen (darunter auch in Orosháza) wurden am 1. Október 1956 in Genossenschaftseigentum übernommen.

    Im Verlaufe des auch in der Überschrift erwähnten, kaum mehr als ein Jahrzehnt betrangenden Zeitabschnitts bildete sich auch in Orosháza das neue, sozialistische Buchvertiebssystem heraus und verstärkte sich. Die Zahlenangaben bezeugen gleichfalls, daß diese wenigen Jahre einen ernsten Fortschritt bedeuteten und als Grundlage für die heutigen, bedeutenderen Ergebnisse dienten.

  • Szenti Tibor :

    Neuere Archivangaben über die Puszta von Vásárhely zwischen 1775 und 1859

    Die zwischen Orosháza und Vásárhely gelegene Puszta war nach dem Türkenjoch Gemeindeweide der leibeigenen Bauern von Vásárhely. Nach der Besiedlung von Orosháza wurde die Puszta an der Grenze zu Vásgrhely zu einem Teil umgebrochen und als Ackerland genutzt. Bis zur Kleinhofansiedlung waren die wichtigsten dauernden Einrichtungem der Puszta die Tiertränken gewesen.

    Die Pflege der Tränken war vom Stadtrat von Vásárhely streng vorgeschrieben.

    Nach der Abtrennung der Puszta blieb deren wichtigste Nutzungsform auch weiterhin die Weide. Die hier auf der Weide gehaltenen Tiere verkörperten den Hauptbesitz der Bauern der beiden benachbarten Siedlungen.

    Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts, auf Wirkung des eingeführten Urbar und in Nachwirkung der Napoleonkriege stieg die Zahl der absolut Besitzlosen, arbeitslos gebliebenen Häusler sprunghaft an. Deren kleinerer Teil wurde aus der Gesellschaft verdrängt. Diese Verdrängten kamen bei den Hirten der Puszta unter, später wurden sie, enge Verbindung mit den Hirten haltend, bald laufend Verbrechen begehend zu Betyárén, zu Gesetzlosen.

    Die den Napoleonkriegen folgende Getreidekonjunktur bewirkte einen sprunghaften Anstieg des Getreideanbaus.

    Der Hauptanteil des Besitzes wurde auch weiterhin vom Tierbestand und dem Anteil an Ackerland, hauptsächlich Getreideland bestimmt, jedoch glich sich das zwischen diesen bestehende Unterschieds Verhältnis aus, mit Abnahme des zahlenmäßigen Tierbestandes in der Puszta gelangten die Getreidearten in den Vordergrund.

    Die Aufteilung nach Abtrennungsvereinbarung (der Anteil des Landherren und der Leibeigenen an Weideland wurde abgetrennt) ging in der Puszta wegen des Freiheitskampfes von Mai 1847 an nur sehr schleppend voran, riß aber nicht ab.

    Nach 1852 schrumpfte die Weidefläche des Gemeinbesitzes zusammen. Die Puszta wurde nach Hausgrundstücken verteilt, und auf den neugeschaffenen Ackerflächen entstanden kleine Einzelhöfe. Ein Teil der Einwohner von Vásárhely verkaufte sein Feldnutzungsrecht. Diese Grundstücke wurden hauptsächlich von Orosházaern aufgekauft. 1859 treffen wir in der Puszta bereits eine ausgebildete Welt von Einzelhöfen (Tanyák). Eine derzeitige Erfassung weist in 35 Fluren 383 Einzelhöfe auf, darin 404 Zimmer und 2 Trockenmühlen.

  • Molnár László :

    Kampf der Gärtner von Sámson gegen die Macht der Landherren in der Folgezeit nach 1848

    Kurze Darstellung der Organisationsformen und Entstehens der zum Zwecke des Tabakanbaus ins Leben gerufenen Gärtnergemeinschaften. Herausbildung der Tabak anbauenden Gärtnergemeinschaften in den Komitaten Csongrád und Békés. Erfassung der Gärtner von Sámson von 1781—82. Vertrag der Gärtnergemeinschaft mit dem Landherrn aus dem Jahre 1828.

    Die Auswirkungen des Freiheitskampfes von 1848 auf das Gärtnereiwesen von Sámson. Vertragsbrüche und Bestrebungen, die Gärtner als unter das Leibeigenenrecht fallende zu betrachten. 1849 strebte Graf György Károly einen neuen Vertragsschluß mit den Gärtnern von Sámson an. Dies wurde von den Gärtnern als Last betrachtet, und diese hielten sich an die Gesetze von 1848, nach denen sie ab 1848 alle im Vertrag vom Landherrn geforderten Zahlungen und Dienstleistungen diesem verweigerten. Das am 21. April 1849 herausgegebene Regierungsgesetz odnete an, daß alle, die über ein Grundstück oder Feld auf Vertragsbasis verfügen, dessen geflügelhaltende Natur unzweideutig ist, verpflichtet sind ihren Vertragsverpflichtungen nachzukommen. Die Schlichtungsbemühungen der in diesem Streitfalle vorgehenden Amtlichkeit blieben ohne Erfolg, und die Feindseligkeiten gingen dermaßen weit, daß die Gärtner von Sámson sogar die Kurie des Landherren angriffen. Die den Vertrag nicht unterzeichnenden Tabakgärtner wurden entsprechend den Anweisungen das Grafen aus der Gärtnergemeinschaft von Sámson ausgeschlossen.

  • Szenti Tibor :
    Csendõrök erõszakoskodása a sámsoni uradalomban315-326 [2.34 MB - PDF]EPA-01577-00007-0130

    Gewalttätigkeiten der Gendarmen auf dem Landbesitz Sámson

    Der Gendarmerie-Unteroffizier Antal Kardos diktierte auf dem K.u.K. Stuhlrichteramt in Makó zu Protokoll, daß er gemeinsam mit seinem Gendarmeriegenossen Márton Misák am 19. März 1856 im auf der Puszta von Váíárhely angesiedelten Dorf Sámson in die große Dorfschenke gingen. Nachdem sie sich von dort entfernt hatten, wurden sie in der Nähe der herrschaftlichen Meiereien von zehn mit Stöcken und Äxten bewaffneten Reitern angegriffen und verletzt. Die Gendarmen schlugen die Angreifer mit gezogenen Säbeln in die Flucht. Danach kehrten sie in die Meierei ein, wo eine etwa dreißigköpfige Gruppe von mit Eisenforken bewaffneten Gärtnern sie zu schlagen begann. Die Gendarmen nahmen vor der Überzahl die Flucht.

    Die Stuhlr chter von Makó und Vásárhely begaben sich zur Untersuchung dieses Falles nach Sámson. Der Inspektor des Flerrengutes, György Orosz, wagte nicht die ganze Wahrheit zu sagen, ließ die Untersuchenden jedoch daran zweifeln, daß dieser Fall sich wirklich so abgespielt hatte, wie dies die Gendarmen dargestellt hatten. Der Umstand des Randalierens wurde immer offensichtlicher. Der Schankwirt von Sámson sagte aus, daß der randalierende Gendarm zwischen Mittag und Sonnenuntergang um 5 Liter Wein getrunken und in betrunkenem Zustand seine Kameraden beschimpft, sowie die Frau des Schankwirts angegriffen hatte. Seine Kameraden hatte er dazu ermuntert, die sich dort aufhaltenden „Bauernhunde" zu erschießen. „Ich muß heute noch töten, sogar den Herrgott werde ich umbrigen, Sándor Ruzsa werde ich ergreifen und seinen Kopf trage ich auf meinen Säbel aufgespießt nach Hause", schrie er. Die anderen Gendarmen setzten ihn aufs Pferd und entfernten sich mit ihm in der Richtung der Meierei.

    Im Verlaufe der Zeugenaussagen wurde eindeutig, daß die beiden Makóer Gendarmen in der Schenke von Sámson sich betrunken hatten, dann in der Meierei randalierend grundlos Menschen angegriffen und verwundet hatten, einen unter diesen erschossen hatten. Im März 1857 wurde der Gendarmerie-Unteroffizier Antal Kardos den Zeugen gegenübergestellt, stritt jedoch selbst den Tatsachen gegenüber ab.

    Entsprechend dem Beschluß des Komitatsgerichts Szeged wurden die Angeklagten von Sámson freigesprochen. In Verbindung mit dem Erschießungsmord wurde der Fall dem Befehlshaber des 7. Gendarmerieregiments übergeben. Der Staatsanwalt fand sich hiermit jedoch nicht ab. Die Macht und ihr Vertreter konnte den rebellischen Bauern gegenüber nicht in Rückstand geraten. Seiner Berufung folgend gelangte der Fall ans K.u.K. Landeshauptgericht.

    Hier reißt die Geschichte ab und es wird nicht klar, wie sie zu Ende geht. Die Knechte von Sámson standen weiterhin unter Verdacht, da sie, einen Wortgebrauch des mordenden Gendarmen zitierend, als „Kossuths Hunde" angesehen wurden.

  • Kiss István :

    Bezeichnung neuer Algen nach dem Komitat Békés, nach Orosháza und im Grenzgebiet von Orosháza gelegenen Gebieten

    Die Untersuchung der in alkalischen Gewässern lebenden Algen begann ich 1929—30 mit den in der Umgebung von Orosháza und Pusztaföldvár gelegenen Teichen. Meine ersten Ergebnisse ergaben das Material für meine Diplomarbeit, später ergaben die folgenden Forschungen das erweiterte Material für meine Doktordissertation. In der Folge dehnte ich meine Forschungsarbeit auf alle typisch alkalischen Teiche auf Landesebene aus. Ich fand dabei viele solche Algen, welche ich erst später, mit Erweiterung meiner Fachorientierung determinieren konnte. Wissenschaftlich betrachtet benannte ich 12 als neu erwiesene Algenorganismen nach bekannteren Orten meiner engeren Heimat.

    Einer Bitte folgend spreche ich hier jetzt über letztere, dabei die Besonderheiten der Orte erwähnend. Meine Arbeit besteht aus 5 Hauptteilen :

    I. Einleitung. Außer bereits Erwähntem enthält diese auch noch die sich auf die botanische Nomenklatur beziehenden Benennungs Vorschrift en.

    IL Aufzählung der neuen Algen und Beschreibung der Sehenswürdigkeiten der in der Benennung vorkommenden Gebiete. 3 Algen wurden von mir nach dem Komitat Békés benannt, 2 nach Orosháza, und 7 Algen benannte ich nach Gebieten um Orosháza. Herausragende Sehenswürdigkeiten dieser geographischen Orte sind folgende :

    1. Komitat Békés. Eines der wertvollsten landwirtschaftlichen Gebiete unserer Heimat. Bekannt auch durch mehrere Naturschutzgebiete und Reservate.

    2. Orosháza. Mustergebiet der fleißigen Feldarbeit. Zu seiner internationalen Anerkennung hat zum großen Teil auch die 1965 vom Museumsdirektor Gyula Nagy herausgegebene zweibändige, hervorragende Monographie der Stadt beigetragen. In seiner Umgebung kommt das Adonis volgensis vor, dessen Wurzel vom Volk als veterinärmedizinische Droge genutzt wird.

    3. Kardoskut. Im angrenzenden Gebiet liegt der alkalisches Wasser enthaltende Fehér-tó (Weißteich), ein Reservat, in diesem Gebiet kommen auf Landesebene einzigartige, typische Wasserhervorbrüche vor. Ähnliche wurden von Professor J Tóth aus Kanada mitgeteilt.

    4. Pusztaföldvár. Im Grenzgebiet finden wir die als Nagytatársánc (Große Tatarenschanze) bezeichnete Erdburg aus der Bronzezeit, auf der ich Urrasen fand. Diese ist ein archäologischer und geobotanischer Schatz.

    5. Harangos-ér. (Glockengraben). Ein ehemaliges Flußbett. Zur Zeit der türkischen Besetzung wurden die Schätze vom Volk in der Glocke des Dorfes versteckt und die Glocke im Brunnen des Grabens versenkt. Hierüber erzählt auch der Roman Harangos kut (Glockenbrunnen) von József Darvas.

    6. Békéssámson. Die Brücke über den Száraz-ér (Trockengraben)-Fluß wird als aus der Türkenzeit stammend betrachtet.

    7. Végegyháza. Neben dem Száraz-ér (Trockengraben) sind Wasserhervorbrüche zu finden.

    8. Gyopáros. Namhafter Erholungs- und Badeort, mit alkalisches Wasser führendem See.

    III. Vorstellung der neuen Algen. Unter den lateinischen Namen der Algen habe ich in einer gesonderten Reihe meine Publikation verzeichnet, in welcher erstmals eine Beschreibung veröffentlicht wurde. Ich gebe weiterhin eine lateinische Diagnose und veranschaulichende Darstellungen.

    IV. Bedeutung der Erforschung der Wasserhervorbrüche. Ihre Erforschung ist gleichermaßen wichtig vom Gesichtspunkt der Hydrologie, der Hydrobiologie und der Geobotanik. Aus diesem Grunde spreche ich ausführlich darüber.

    V. Begründung, Nachwort. Ich gebe eine Begründung dafür, warum ich mich ausgiebiger mit den Wasserhervorbrüchen beschäftige: in Bezug auf den Schutz gegen Binnenwasserfluten. Das Binnenwasser hatte im Frühjahr 1942 und 1970 in der Umgebung von Orosháza Hochwassercharakter. Im Frühjahr 1970 kamen im an Kardoskut angrenzenden Gebiet die umfangreichen Wasserhervorbrüche dem mit Hochwasser drohenden Wasseranstieg der Theiß um einige Wochen zuvor.

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