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A Békés Megyei Múzeumok Közleményei5. (1978.)

Tartalom

  • Szabó J. József :

    Völkerwanderungszeitlicher Siedlungsteil und arpadenzeitliche Siedlungsspuren in der Nähe von Battonya

    In den Jahren 1964—1986 leitete Gyula Gazdapusztai Fundrettungsgrabungen in der Sandgrube der LPG „Vörös Október" (heute „Május 1.") in Battonya (Komitat Békés, Kreis Mezõkovácsháza). Er deckte dabei bronzezeitliche Gräber auf, und nahm Gräben wahr, die frühestens in die Arpadenzeit datiert werden können.

    Anfang der 70-er Jahre wurden weitere Fundrettungsarbeiten notwendig (Abb. 1, 2.). Ausser neueren bronzezeitlichen Gräbern fanden wir Siedlungsobjekte aus der Völkerwanderungszeit und aus der Arpadenzeit3. Die bedeutenderen Objekte und Funde stammen aus der Völkerwanderungszeit. Unter diesen befanden sich die Reste zweir halbwegs in die Erde vertieften Häuser. Das 1. Haus (Abb. 3) hatte fünf, das 2. Haus (Abb. 4) hatte zwei Pfostenlöcher. Im 1. Haus konnten wir ausserdem noch Löcher von zwei kleineren Pfählen registrieren. Die Gruben können in zwei Haupttypэп unterschieden werden. Der eine Typ hat von oben gesehen einen runden Querschnitt, verengt sich jäh nach unten (Gruben 3., 5., Abb. 6.). Der andere Typ ist von grösserem Format und unregelmässig (Gruben 1., 4., Abb. 5., 7.). Die Mehrheit der Funde befand sich in diesen letzteren Gruben.

    Funde. Zuerst erwähnen wir den knöchernen, doppelreihigen Dreilagenkamm (Taf. VI.), die Glasperlen (Taf. VII. 1—3.), den Eisenring (Taf. VII. 4.) und die Bruchstücke eines Eisengegenstandes, wahrscheinlich eines Messers (Taf. VII. 5.) Die überwiegende Mehrzahl der Funde wird durch Keramik verschiedener Typen gebildet:

    — Scheibengedrehte, graue, feingeschlemmte Scherben mit eingeglättetem Muster, darunter ein Bruchstück eines Kruges vom sogenannten Typ Murga (Abb. 8. — Taf. VIII. 5.), Stücke anderer, ähnlicher Krüge (Taf. I. 6., Taf. IV. 1., 2., Taf. VIII. 6.), Rand- (Taf. I. 9. — Taf. IX. 18.) und Schulterteil eines Krausengefässes, Scherbe eine Gefässes unbekannten Formats (Taf. IV. 3.).

    — Scheibengedrehte, graue Bruchstücke mit eingekratztem Wellenlinienbündel, und zwar Rand- und Schulterteile eines Krausengefässes (Taf. IL 1. — 3., Taf. IX. 5.), Bruchstück mit geradem Rand (Taf. V. 1. — Taf. IX. 22.), Scherbe eines dünnwandigen Gefässes (Taf. I. 7. — IX. 13.).

    — Scheibengedrehter, grauer, feingeschlemmter Gefässteil mit spheri-schem Bauch und profiliertem Unterteil (Taf. III. 4. — Taf. IX. 19.), ein mit Einkerbungen verzierter Bauchteil ähnlicher Ausführung (Taf. VIII. 7.).

    — Reste scheibengedrehter, grauer Gefässe mit körniger Schlemmung, darunter geschweift ausladende Rand- und Schulterteile (Taf. I. 3., 4. — Taf. IX. 3., 4., Taf. IL 6. — Taf. IX. 6., Taf. III. 2. — Taf. VIII. 2., Taf. III. 3. — Taf. VIII. 4., Taf. III. 4. — Taf. IX. 9., Taf. III. 5. — Taf. VIII. 1.), Wand- und Unterteile (Taf. I. 5., Taf. IL 5., Taf. III. 7a., b. -Taf. IX. 20.) topfförmiger Gefässe. Auf die gleiche Technik weisen die Bruchstücke mit scharfer Bauchlinie (Taf. I. 1. — Taf. IX. 2., Taf. IL 7. — Taf. IX. 7.) und mit Henkelstummel (Taf. I. 2. — Taf. IX. 1.) hin.

    — Bruchstücke handgeformter Töpfe mit ausladendem Rand (Taf. I. 8. — Taf. IX. 12., Taf. IL 9., 10., — Taf. IX. 10., IL, Taf. III. 1. — Taf. IX. 8.) und mit Einkerbungen auf dem sich nach aussen hin verdickendem Rand (Taf. IL 8. — Taf. IX. 8., Taf. III. 6. — Taf. IX. 3., Taf. IV. 4., 5. — Taf. IX. 14., 15.), Scherben handgeformter, deckeiförmiger Gefässe (Taf. IV. 6., 7. — Taf. IX. 16., 17.). Ausserdem sind noch der tönerne, doppelkonische Spinnwirtel, ein Stück einer Bleiplatte und die Reste von Eisenschlacke zu erwähnen.

    Den Krug vom Typ Murga (Abb. 8., Taf. VIII. 5.) können wir mit dem Ende des IV-ten, bzw. in das V-te Jh. datieren. Die nächsten Analogien zu den Töpfen mit geschweift ausladendem Rand (Taf. I. 3., 4. — Taf. IX. 3., 4., Taf. IL 6. — Taf. IX. 6., Taf. III. 2. — Taf. VIII. 2., Taf. III. 3. — Taf. VIII. 4., Taf. III. 4. — Taf. IX. 9., Taf. III. 5. - Taf. VIII. 1.) finden wir im germanischen Haus von Mohács, und im Gräberfeld aus dem III.—IV. Jh. von Marosszentanna (Sintana de Mures). Aus diesem Gräberfeld11, und von der Siedlung Hódmezõvásárhely — Solt Pálé aus der zweiten Hälfte des IV-ten Jhs.13 kennen wir Parallelen zur Scherbe des mit Einkerbungen verzierten Bauchstückes (Taf. VIII. 6.).

    Im Fundmaterial dieser Siedlung ist auch das Gegenstück zu unseren deckeiförmigen Gefässbruchstücken (Taf. IV. 6., 7. — Taf. IX. 16., 17.) zu finden14. Die Krausengefässe (Taf. I. 9. — Taf. IX. 18., Taf. IL L—3. -Taf. IX. 5.) waren bis zur Mitte des V-ten Jhs. im Gebrauch. Der knöcherne Dreilagenkamm römischer Herkunft (Taf. VI.) gehörte zu dieser Zeit in dieser Gegend zur Tracht germanischer Völker.

    Auf Grund des obenerwähnten können diese Objekte mit dem Ende des IV-ten bzw. in das V-te Jh. datiert werden. Der Umstand, dass die Lage der 1. Grube zum 1. Haus ähnlich war wie die der 4. Grube zum 2. Haus, ist vielleicht mit irgendeiner siedlungssystematischen Gesetzmässigkeit in Zusammenhang zu bringen: das Haus und die unregelmässige Grube mit viel Fundmaterial konnten eine Einheit bilden.

    Aus der Arpadenzeit stammen die 7. Grube und die Gräben I—VIII.. Letztere lassen sich lediglich durch ein rotes Bruchstück mit einer eingekratzten, waagerechten Linie aus dem Graben I. (Taf. V. 8.) datieren. Zu dieser Epoche gehören die überwiegend in der Nähe von Gräben freigelegten roten Sherben mit Wellenlinienbündeln, und waagerechten Streifenbündeln (Taf. IV. 9.; — Taf. V. 2., 4—6., Taf. V. 7. — Taf. IX. 21.), der Henkel eines handgeformten tönernen Kessels (Taf. IV. 10.). Hierher zählen fir auch — mit Vorbehalt — das beigabenlose Huhdegrab, a Grab).

  • Juhász Irén :
    Szarmata temetõ Endrõdön87-114 [13.90 MB - PDF]EPA-01577-00005-0040

    Sarmatisches Gräberfeld in Endrõd

    Nördlich von Endrõd wurden 1972 bei den Uferbefestigungsarbeiten im Flussbett der Dreier—Kreisch (Hármas Körös) mehrere Gräber vernichtet. Die Fundrettungsarbeiten führten wir im März 1973 durch. Insgesamt konnten wir noch 57 Gräber im planierten Gebiet aufschliessen.

    Von den 57 Gräbern konnten 29 als sarmatenzeitliche Gräber bestimmt werden. In den übrigen Gräbern befand sich kein Fundmaterial, ihre Lage war gleichfalls unterschiedlicher Ausrichtung, im Verleich zu den auf der Basis ihres Fundmaterials als Sarmatengräber bestimmbaren. Der Gräberfeldskarte nach sind die Gräber der beiden Epochen — mit einer Ausnahme — von einander getrennt. In einem der nicht in die Sarmatenzeit gehörigen Grab befand sich Fundmaterial, welches in die Urzeit datierbar ist.

    Bei den Sarmatengräbern zeigt die Geschlechterunterteilung folgendes Bild: 7 Frauen, 8 Männer, 3 Kinder, 11 unbestimmbaren Geschlechts. Die Kindergräber sind zahlenmässig gering, was damit zu erklären ist, dass von diesem Gebiet, ca. eine Schicht von 150 cm Stärke bei den Planierungsarbeiten entfernt wurde, und in eben dieser flacheren Schicht waren die weniger tief gegrabenen Kindergräber.

    Die charakteristische Lage des Gräberfelds ist Süd—Nord, hiervon gibt es nur eine geringe Abweichung um wenige Grade.

    Im Fundmaterial aus den Frauengräbern befinden sich Perlen (Bernstein, Karneol, Glasmasse, Kalk und Marmor), Fibeln (Silber, Bronze), Armreifen (glatte Bronze und Silber, verzierte Silberplatte), Ohrschmuck, Gefässe, Torques, ineinandergeflochtene Silberreifen, kleine Beilchen, Toiletten-döschen, Spindelknopf, sowie ein Eisenmesser.

    Das Fundmaterial aus den Männergräbern besteht aus einem Schwert, einer Lanze, einem Messer, Fibel, Bronzeschnalle, Gefäss und römischem Silbergeld.

    Die in den Gräbern gefundenen Perlen sind Exemplare solcher Typen, die allgemein gebräuchlich waren, die im Fundmaterial aus dem IL und III. Jahrhundert feststellbar sind, ähnlich die Fibeln. Unter den Armreifen sind zwei aus dem 41. Grab stammende silberne Plattenarmreifen hervorzuheben, von welchen wir annehmen können, dass diese römische Importstücke sind. Diese sind von feiner Schmiedearbeit, welche nicht als die Arbeit eines heimischen Meisters angenommen werden kann. Diese Arbeiten können im Zeitabschnitt des Aufblühens des Handels Ende des IL, bzw. im III. Jahrhundert in diese Gegend geraten sein. Unter den Gefässen ist das aus dem 7. Grab stammende, Drag. 33-förmige Terra Sigillata Gefäss das bedeutendste. Solche Sigillata gelangten in den letzten Jahrzehnten des II., oder später, im III. Jahrhundert auf dem Handelswege ins Barbaricum.

    Im Friedhofsgebeit fanden wir ein einziges Schwert (im 20. Grab) und eine einzige Lanze (im 39. Grab).

    Insgesamt fanden wir 3 Münzen, unter walchen aus dem 5. Grab eine Silbermünze des Antonius Pius, aus dem 28. Grab eine Silbermünze der Faustina ans Tageslicht gelangten. Die im 6. Grab gefundene Münze ist derart abgewetzt, dass sie nur bedingt an Antoninus Pius zu binden ist.

    Auf der Grundlage des Fundmaterials können wir das Alter des im Endrõd—Kocsorhegy Grenzgebiet bestätigten Gräberfeld in die Zeit zwischen Ende des II. und das IV. Jahrhundert datieren.

  • Beck Zoltán :

    Das handschriftliche Vers- und Liederheft fon János Zsiliniszki aus seiner Soldatenzeit von 1878

    Im Kulturhaus der im Komitat Békés gelegenen Gemeinde Megyés-egyháza wurde 1975 eine heimatgeschichtliche Ausstellung veranstaltet. Das Material dieser Ausstellung, das sich aus auf die Geschichte der Gemeinde beziehenden Dokumenten und volkskundlichen Gegenständen zusammensetze, hatten sozialistische Brigaden der Betriebe und Landwirtschaftsgenossenschaften gesammelt.

    Unter den schriftlichen Dokumenten befand sich ein handschriftliches Heft, über das sich herausstellte, dass dieses ein wertvolles, sogenanntes Soldatenbuch war, das unter anderem auch verschiedenartige volksdichterische Werke enthält. Verfasser des 125x182 mm grossen, 114 Seiten starken Buches ist János Zsilinszki, seine Entstehungszeit 1878, zu welchem Zeitpunkt sein Besitzer als Soldat der Östereichisch—Ungarischen Monarchie in Italien diente. Die Texte des Buches wurden in zwei Sprachen geschrei-ben: in slowakischer und in ungarischer Sprache. Der Grund hierfür ist, dass der auch die ungarische Sprache gut beherrschende János Zsilinszki zu jenen Békéscsabaer Slowaken gehört, die im Rahmen der Ausstrahlungssiedlungen in den 80-er Jahren letzten Jahrhunderts das heutige Megyés-egyháza gründeten. Charakteristikum seiner Muttersprache ist, dass er den Ursprung der Békéscsabaer slowakischen Volkssprache, die altslawische Sprache des XVIII. Jahrhunderts gebraucht.

    Dass das Zahlenverhältnis der im Büchlein vorhandenen slowakischen und ungarischen Texte 81:81 ist, ist ein Werk des Zufalls. Die Texte schrieb János Zsilinszki teils aus seiner Erinnerung oder nach Diktat, teils sind sie kopiert. Dies kann aus der Textorthographie festgestellt werden. Die Buchtexte in slowakischer Sprache können ihren Charakter nach in zwei grosse Gruppen unterteilt werden: 1. Lieder und Weisen, 2. kirchliche und religiöse Texte. Die Lieder und Weisen hat János Zsilinszki offensichtlich von seinen Soldatenkameraden gehört, und dementsprechend aufgeziechnet. Da sich seine Soldatenkameraden aus allen verschiedensn Landesteilen und Landschaften zusammengefunden hatten, ist die slowakische Sprache der Lieder nicht absolut homogen. Ihre Veröffentlichung mit den Angaben über die Herkunft der Lieder kann jedech der slowakischen Liederforschung von Diensten sein.

    Ein Grossteil der slowakischen Texte wird durch jene religiösen Charakters gebildet: Bibelzitate, Kirchengebete und -gesänge. Letztere stammen hauptsächlich aus drei Quellen: 1. Aus der vervollkommneten Ausgabe des 1636 in Lõcse erschienenen Liederbuches des Liptószentmiklóser evangelischen Pfarrers György Tranovszky, dem 1147 Gesänge enthaltenden beliebten Tranoscius, 2. aus dem 1870 vom evangelischen Pfarrer Frigyes Baltik zusammengestellten Andachtsbusch „Studnice vody zivé" (Die Lebenswasserquelle); 3. aus dem erstmals 1702 erschienen Werk des Kés-márker Bürgers Illés Mlynár(ik), dessen Titel „Duchowni zivota studnice" (Quellbrunnen des seelischen Lebens) ist.

    Die Sprachgestalt der religiösen Texte entspricht einheitlich der vor hundert Jahren gängigen Kirchensprache: der biblictina, oder dem biblischen Slowakisch, richtiger dem Alt-Taschechischen.

    Die ungarischen Texte können is vier hauptsäliche Artengruppen unterteilt werden: 1. Verse aus dem Soldatenleben; 2. Soldatenlieder; 3. gemischte (vorrangig Liebes-) Lieder; 4. verschiedene Sprüche und Reime. Unsere Textauswahl folgt gleichermassen dieser Reihenfolge.

    Im Reigen unserer Soldatenbücher geziehmt dem Soldatenbuch von János Zsilinszki wegen seiner Zweisprchigkeit und seines frühen Vorkommens besondere Beachtung.

  • Grin Igor :
    Délkelet-magyarországi szerb népdalok181-231 [10.02 MB - PDF]EPA-01577-00005-0060

    Serbische Volkslieder aus dem südöstlichen Tiefland

    Die Abhandlung liefert zwanzig Volkslieder aus der Volksliedertradition fünf er im südöstlichen Teil der Grossen Ungarischen Tiefebene gelegenen, serbo-kroatisch sprechenden Siedlungen, zusammen mit deren ungarischer Übersetzung. In seiner Einleitung zur Abhandlung gibt der Verfasser einen Überlick über die Siedlungsgeschichte der untersuchten Gemeinden (Batto-nya, Deszk, Magyarcsanád, Szõreg, Ujszentmiklós), und spricht gleichfalls über die zahlenmässige Entwicklung der serbischen Volksgruppe. Bei der Einschätzung der Volksliedertradition hebt der Verfasser deren chronologische, thematische und artenmässige Vielfachheit hervor, weist weiterhin auf die Wechselwirkungen des Zusammenlebens mit den Ungarn und Rumänen auf den Volksliederschatz hin.

    In der Liedtradition der Serben des südöstlichen Tieflands fanden unmittelbar nach dem Zerfall des feudalen serbischen Staates entstandene Volksschöpfungen ihren Platz, jedoch wurden hier auch die Andenken der Volksdichtung aus den Kämpfen der Haiduken und Usken heimisch, sowie auch die Heldengesänge aus den Befreiungskriegen des letzten Jahrhunderts. Der Verfasser weist darauf hin, dass ähnlich der Volksdichtung der Ungarn und der in Ungarn ansässigen Slowaken in der Liedertradition der Serben des südöstlichen Tieflands die türkische Thematik einen zentralen Platz einnimmt. Im weiteren lenkt der Verfasser die Aufmerksamkeit auf einige charakteristische Momente der Traditionsbildung, später charakterisiert der Verfasser unter Berückscihtigung der Gesichtspunkte zur Ausuahl der Datenvermittler von Milman Parry die serbischen Volksliedertraditionen der untersuchten Gemeinden.

  • Hentz Lajos :
    A szûcsmesterség Mezõberényben233-268 [11.76 MB - PDF]EPA-01577-00005-0070

    Das Kürschnerhandwerk in Mezõberény

    Die Abhandlung weist durch konkrete Angaben nach, dass das Kürschnerhandwerk in Mezõberény bis in die 80-er Jahre des vorigen Jahrhunderts eines der blühendsten Handwerke war. Der um die Jahrhundertwende und in den dieser folgenden Jahren eingetretene Verfall zeigte sich nicht nur im Rückgang der Handwerkerzahl, sondern hatte auch die Herausbildung von neuartigen, praktischeren Zielen dienenden Kleidungstypen an der Stelle der traditionellen, eftmals küntslerisch verzierten, oft auch als Festkleidung gebrauchten Lederkleidungsstücke zur Folge.

    Die Abhandlung gibt weiterhin einen kurzen Überblick über die varänder-ten Rohlederbezugsquellen, stellt dann weiter die Werkzeuge und im Kürschnerhandwerk gebräuchlichen Instrumente vor. Zu diesen Werkzeugen und Instrumenten gehören unter anderen: das Schabeisen, der Schabrahmen, der Haken oder Krummesser, der Schneidestuhl (-tisch), die Kardätsche, welche zur Lederbearbeitung gebraucht wurden. Zur anderen Gruppe der Werkzeuge gehörten: das Kürschnermesser, die Schere, die Nadelklemme, das Spitzenmesser und die Stechahle, die zur Lederverarbeitung benutzt wurden.

    Jene Meister unter den Kürschnern, die mit der traditionellen Methode arbeiteten, wurden ungarische Kürschner genannt, die — im Gegensatz zu den deutschen Kürschnern, die fertiges Leder verarbeiteten — gleichfalls die Lederbearbeitung durchführten. Das durch Waschen und Schaben gereinigte Leder wurde durch Beizen oder mit neuartigen Aufbereitungsmitteln aufbereitet, durch Brechen und „Sensen" weich gemacht, später getönt oder gefärbt.

    Die Abhandlung macht im Detail mit der trachtenmässigen Funktion der durch die Kürschner hergestellten Kleidungsstücke bekannt, sowie mit deren Schnitt und Herstellungsmethode. Bis zur Jahrhundertwende waren bei den Männern der Schafspelz in Feiertags- und Alltagsausführung, die Pelzjacke und Pekesche, die Fellweste, die Lederhose, die Mütze und die Handschuhe, in der Tracht der Frauen der Pelzmantel nach den schriftlichen Quellen des letzten Jahrhunderts, sowie nach den Angaben aus der Erinnerung noch heute lebender Datenvermittler unausbleibliche Bestandteile der Trachtenkleidung von Mezõberény. Auch heute treffen wir unter den Ausgehkleidungsstücken noch die neueren Formen der Lederkleider: die Weste aus Sämischleder, sowie den Mantel aus Sämischleder.

    Das in der Gemeinde auffindbare Erinnerungsmaterial macht es uns möglich, auf ungefähr 80—100 Jahre rückgehend die Eigenheiten der Produkte des Kürschnerhandwerks zu erforschen. So können wir feststellen, dass nicht so sehr in der technischen Verfahren, auch nicht in den Formen der Kleidungsstücke, sondern vielmehr in der Anordnung der Verzierungselemente lokale Charaktereigenschaften festgestellt werden können.

    Die Erschliessung der Charakteristik der kürschnerischen Ornamentik von Mezõberény, sowie die Eigenheiten der in der ungarischen, deutschen und slowakischen Volkstracht auftretenden Ornamentik kann noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden. Die Abhandlung stellt — nachdem eine Übersicht über die verschiedenen Kürschnerverzierungen gegeben wurde — fest, dass die verschiedenen Verzierungsverfahren die folgenden waren: die Sämischlederverwendung, Ziernähte, Lederauflagen und Stickereien, die eigenartige Anwendung von Perlenverzierungen, die typische Anordnung der Verzierungen, die in rhytmischen Reihen aufgebaute feine, luftig angelegte, symmetrische Kompesition, der typische Motivkreis und die ausgeliehene Farbabstimmung der Verzierungen. Alle diese Charakteristiken zusammenfassend ergab sich ein bestimmter lokaler Stil, der in den umliegenden Gemeinden und Niederlassungen — Békés, Hódmezõvásárhely, Orosháza, Szarvas — trotz der überigens viele Gemeinsamkeiten enthaltenden Kürschnerarbeiten — gut unterschieden werden kann.

    In der Abhandlung werden wir mit einem der schönsten Produkte der Berényer Kürschner, mit der Verzierungsmethode der Pelzmäntel bekannt gemacht, weiterhin stellt die Abhandlung das charakteristischte Stück der Berényer Kürschnerskunst vor, den mit archaischen Lederauflagen oder den neuartigen Stickereien verzierten, slowakischen Hahnen-Frauenpelzmantel.

    Die wertvollen Traditionen der einstmals blühenden kleinmeisterlichen Handwerkskunst bilden einen beträchtlichen Anteil der Verzierungskunst im Komitat Békés.

  • Kiss Anikó :
    A gyulai várbirtok malmainak története269-291 [5.80 MB - PDF]EPA-01577-00005-0080

    Geschichte der Mühlen des Gyulaer Burgherrschaftsgutes

    Der Artikel stellt die Geschichte der Mühlen das Gyulaer Burgherrschaftsgutes von dessen Gründung bis Anfang des XIX. Jahrhunderts vor. Gyula liegt im einstigen Flutgebiet der Kreischen (Körösök). Infolge des geringen Gefälles der Weissen Kreisch (Fehér-Körös) zerfiel diese in verschiedene Flussarme, begleitet von verschiedenen Adern und Stufenabscnitten, in denen das ganze Jahr hindurch fliessendes Wasser vorhanden war, das für den Mühlenantrieb genutzt werden konnte. So sind die Wassermühlen am häufigsten an Treffpunkten verschiedener Landschaftseinheiten zu finden.

    Die Mühlen gelten als Bestandteil des feudalen Besitztums seit ihrem Entstehen, einzelne Grundherren verfügten sogar über mehrere Mühlen. Ein Grund dafür ist, dass eine Mühle für den Besitzer eine grossartige Einnahmequelle darstellte. In den Besitztumsernennungsurkunden sind die Mühlen oder der Mühlenplatz immer unter den bedeutenderen Besitzartikeln verzeichnet. Das Recht zur Gründung einer Mühle hatte immer der Grundherr, und die Mühlen Waren nicht nur wertvoll, sondern standen auch in allgemeiner Achtung. Der Grundherr war auch für die Erhaltung der Kirche auf seinem Besitz verantwortlich. Die Schenkung der Mühleneinkünfte stellte dazu ein materielle Möglichkeit dar. So erhielt der Pfarrer von Gyula 1511 die Einkülnfte zweier in der Nähe der Gemeinde Doboz gelegenen Mühlen. Die Pfarre erhielt auch die sogennante Sonnabendeinnahme der im Stadtgebiet gelegenen Mühle.

    Die Erbauer der Mühlen waren Fronleute. Die Mühlen selbst wurden grösstenteils aus Holz gebaut, das Werk wurde von in der Holzbearbeitung geübten Fronleuten geschnitzt. Das Mühlengebäude wurde ebenfalls aus Holz gebaut, landesmässig am ver breitetsten war die gezähnte (Eggen-) Wandung, das Dach war ein Schauben- oder Rohrdach, eventuell ein Schindeldach. Der Mühlenbau, sowie deren Instandhaltung waren Fronaufgaben. Zu den mit der Mühle verbundenen Diensten wurden sogar Bügers-leute verpflichtet. So waren viele Leute zur Reinigung der Mühlengräben erforderlich. Eine weitere Fronlast war auch die Fuhrdienstleistung zur Mühle. Die Müller selbst waren auch Fronleute, die für ihre Arbeit vom Burgherrschaftsgut keine besondere Zahlung bekamen. Die Müller hatten nicht nur das eigentliche Mahlen der Getreidekörner zu verstehen, sondern auch alle Schnitzarbeiten, Bau- und Wagnerarbeiten. Obwohl die Müller Fronleute waren, war ihre gesellschaftliche und materielle Stellung nicht schlecht.

    1525 betrug die Zahl der Mühlen 7, 1559 wuchs ihre Zahl um eine weitere. Diese leztere Mühle entsand in Gyula, da sieht die Einwohnerzahl erhöhte. Bis zu diesem Zeitpunkt erhöht sich auch die in Betrieb befindliche Anzahl von Mühlensteinpaaren. Auf mittelbarem Wege kann man auch aus der Mühlenproduktion Schlüsse auf die Seelenanzahl ziehen. Gyula betreffend kann auf der Grundlage von Nachrechmungen auf eine Einwohnerzahl von 2200 geschlossen werden, was als eine sehr warscheinliche Angabe angesehen werden darf. 1561 erwähnt das Urbárium 6 Mühlen, in Gyula zwei. Die eine is die Grosse Mühle, die andere die Fok-Mühle.

    Die Mühlen bringen dem Burgherrschaftsgut in einzelnen Jahren beträchtliche Einnahmen, jedoch sind diese schwandkend, was neben der technischen Ausrüstung auch durch die Witterung und die Wasserverhältnisse beeinflusst wird. Auf die Leistung der Mühlen kann ebenfalls geschlossen werden. 1559 übersteigt die Kapazität der 20 arbeitenden Mühlsteinpaare in 24 Stunden die 200 Zentner. Mit der Annäherung der Türkenwelt flaut die Mühleneinnahme ab, die Mühlen fallen der Belagerung, den Schlachten zum Opfer.

    Die Mühlen des Burgherrschaftsgutes Gyula sind bis zum 18. Jahrhundert ohne Ausnahme Wasseradmühlen mit Unterwasserzapfenantrieb. Soviele Wasserräder ein Mühle hatte, soviele Mühlenwerke, Mühlsteinmechanismen wurden angetrieben. Die Inneneinrichtung der Mühlen ist uns heute nicht mehr bekannt. Es ist anzunehmen, dass die Körner nur gemahlen wurden und die Mühlen nicht über eine Siebvorrichtung verfügten. Es gibt auch Mühlen, in denen nicht nur Mehl gemahlen wurde, sondern deren eines Wasserrad eine Art Stampfer (,,kölyü") oder Walke betrieb. Die Walke wurde zur Tuchherstellung verwendet. Auf dem Prinzip des ,,kölyü" (Stampfer) arbeitet auch die zur Schiesspulverherstellung notwendige Stampfmühle.

    1566 gelangt Gyula in Türkenhand. Sämtliche auf dem Gebiet des Burgherrschaftsgutes befindlichen Mühlen fallen der Belagerung zum Opfer. Wir verfügen kaum über sichere Angaben in Verbindung mit den Mühlen aus der Zeit der Türkenherrschaft. Erst nach der Vertreibung der Türken treten 1722 erstmals wieder die Mühlen in Vorschein. Aus dieser Zeit wissen wir um drei Mühlen, die eine, die grösste, entstand an ihrer alten mittelalterlichen Stelle, auf dem Gebiet der heutigen griechisch-orthodoxen Kirche. Für die ausreichende Wasserversorgung der Mühlen sorgt ein Staudamm und ein Mühlendamm, jeweils mit einem Schleusensystem, damit die Wassermenge jederzeit zu regulieren war.

    Mitte der 1700-er Jahre gibt es in der Stadt nur zwei Mühlen, die die Anforderungen der Bevölkerung kaum erfüllen können, so suchten die Gyulaer auch die Mühlen der umliegenden Dörfer auf. Seit der Mitte der 1740-er Jahre gibt es viele Beschwerden im Zusammenhang mit den Wassermühlen. Wegen der ungeregelten Gräben und vernachlässigten Dämme droht dauernd Überschwemmung. Die Dämme behindern, verhindern weiterhin auch die Flösserei und den Bootsverkehr.

    Die Instandhaltung der Wassermühlen is sehr kostenaufwänding, die der Trockenmühlen dagegen weniger. Dennoch schreitet die Gutsherrschaft anfänglich nicht zur Schaffung von Trockenmühlen, da dazu Kapitalinvestition notwendig ist. Der Streit um die Regelung der Wasserwege zieht sich über lange Zeit hin, bis eine Katastrophe diesem Streit ein Ende nimmt. 1801 brennt die ganze Stadt nieder, mit ihr alle Mühlen. Die Einwohnerschaft der Stadt bleibt ohne Brot, die neue technische Einrichtung, die Trockenmühle, beginnt erst 1809 zu arbeiten.

    Im Rahmen der Regelung der Kreischen entsteht im Komitat Arad der Nádor Mühlenkanal, an welchem die Wassermühlen betrieben werden. Die zu Gyula am nahesten gelegene Mühle war die Péler Mühle, wohin dis Gyulaer bis zum ersten Weltkrieg ihr Korn zum Mahlen brachten, obwohl in der Stadt bereits zahlreiche Trocken- und auch eine Dampfmühle arbeiteten. Heute gibt es in der Nähe von Gyula keine Wassermühle.

    Aus der Geschnichte der Mühlen können viele Lehren gezogen werden. So kann hieraus auf den Wirtschaftscharakter, Produktionscharakter dieser Gegend geschlossen werden, kann man aus der Zahl der Mühlen auf die Einwohnerschaft, mittelbar auf das Leben der Menschen längst vergangener Zeiten schliessen.

  • Réthy Zsigmond :
    A békéscsabai múzeum madártani gyûjteményének katalógusa293-320 [8.72 MB - PDF]EPA-01577-00005-0090

    Katalog der vogelkundlichen Sammlung des Békéscsabaer Museums

    Die vogelkundliche Sammlung des Békéscsabaer Mihály Munkácsy Museums ist mit dem Museum selbst gleichaltrig. Die ersten Vogeleier- und Vogelpräparate gelangten Afgang der 1900-er Jahre in die entstehende Sammlung.

    Zu dieser Zeit hatten die vogelkundlichen Beobachtungen in Békéscsaba bereits Tradition, war doch eine der hervorragendsten Persönlichkeiten der wissenschaftlichen Vogelkunde, János Salamon Petényi (1799—1855) mehrfach mit Békéscsaba verbunden, und dieser Umstand hatte praktisch zur Folge, dass er — in erster Linie im Verwandten- und Freudeskreis — die Liebe zur Vogelkunde, die Notwendigkeit vogelkundlicher Forschungen be-wusst machte. So entstand hier bereits in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine bereits sehr aktive kleine Gruppe, die sich geführt von ihrem lokalgeschichtlichen, naturwissenschaftlichen und Jagdinteresse jener lebendigen Bewegung anschlössen, die damals für Ungarn charakteristisch war. Dass wir trotz allem nur geringe Ergebnisse aufzeigen können, hängt in erster Linie mit der amtlichen Administration, deren gleichgültiger Unkenntnis zusammen, welche jene durch diese begeisterten Menschen dargebotene Möglichkeiten nicht erkannte.

    Die vogelkundliche Sammlung unseres Museums ist dem Rechtsanwalt Dr. Tibor Tarján (1879—1945) zu verdanken, der sein leidenschaftliches Interesse in den Dienst des Museums stellte, sowie auch andere Jagdleute hierzu aufrief.

    Unter den hier erstmals veröffentlichten Angaben finden wir auch viele solche, die unsere auf die Vogelfauna unseres Komitats bezüglichen Kenntnisse ergänzen, weiternin nützliche Grundlage für neuere Vergleichserfassungen bilden. Nicht ausser Acht zu lassen ist weiterhin, dass diese Veröffentlichung bezüglich der Vogelwelt des geplanten Naturschutzgebietes (z.B.: das Landschaftsschutzgebeit von Kígyóspuszta) als konkrete Basis dient, sowie es auch wert wäre, dies für die Planung eventueller Rekulti-vationsarbeiten zu studieren.

    Die Sammlung besteht aus 190 Arten und einer Unterart. Unter den aufgestellten Präparaten befanden sich keine in Leder gestopften. Die Zahl der aufgearbeiteten Inventarexemplare beträgt 330, die Gesamtzahl aller Exemplare ist 412.

    Das originale Inventarverzeichnis fehlt, die momentan gültige naturkundliche Inventur wurde 1954 von Professor Dr. Béla Hankó (Debrecen) im Rentenstand durchgeführt.

    Bei lückenhaften Angaben ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die Fundstelle dieser Präparate die Gegend von Békéscsaba und Szabadkígyós (bis 1950 Ó-Kígyós) ist, das Leiblingsjagdgebiet von Tarján.

    Die Reihenfolge der Datenangabe ist wie folgt: der lateinische Name, der ungarische Name, der deutsche Name, Inventurnummer, Sammelstelle, Zeitpunk der Sammlung, sowie verschiedene weitere Angaben.

  • Povázsay László :
    Adatok a remetei erdõ madárvilágáról321-333 [7.22 MB - PDF]EPA-01577-00005-0100

    Angaben zur Vogelwelt des Remeter Waldes

    Der Verfasser macht in seiner Arbeit mit der Vogelwelt eines Waldes bekannt, wo er bereits seit 40 Jahren (seit 1932) Vogelbeobachtungen anstellt.

    Der Remeter Wald liegt etwa 15 km von Békéscsaba, südöstlich der Gemeinde Doboz. Vom Gesichtspunkt der Fauna ist dieser Wald ein wertvoller Teil des an der Sarkader Landstrasse liegenden, mittelalterlichen, sich aus gemischtem Baumbestand zusammensetzenden Waldes, sowie des sich entlang des Ufers der Schwarzen Kreisch (Fekete Körös) ziehenden älteren Eichen- und Eschenhochwaldes, besonders dort, wo hauptsächlich in Flecken auch Strauchwerk zu finden ist.

    Nach den Beobachtungen des Verfassers gibt es hier 50 Arten der ständigen Brutvögel, während er bei den hier nur gelegentlich brütenden, in oft nur 2—3 Fällen, 22 Arten beobachtete, bzw. sich Gewissenheit über deren Brut verschaffte.

    In ihrer Gesamtheit bestätigen die vom Verfasser im Remeter Wald nachgewiesenen 72 Brutvogelarten die vielseitige Vogelwelt der Wälder des Tieflands.

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